Nicolaus Müller: Über die Benutzung der Kartoffeln zu Branntewein | |
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Ich habe seither bey allen meinen Angaben immer auf einen Brennzeug, der einen Eimer hält, Rücksicht genommen. Zu einem solchen nehme man also 10 Mz. Wirzb. Gemäßes an Erdäpfeln auf einmahl. Ein größerer oder kleinerer Brennzeug fordert nothwendiger Weise ein anderes Verhältniß. Wenn die Erdäpfel mit Wasser rein abgewaschen sind, so werden sie auf viermahl in den Brennkessel gethan. Jedesmahl wird nicht mehr als 3-4 Maaß Wasser zugegossen und der Zeug wohl zugedeckt. Das untergeschürte Feuer erzwingt in dem Kessel einen starken Dampf oder Dunst, der die Kartoffeln alle malzig zerspringen machet. Ist das geschehen, so nimmt man dieselbigen heraus und mahlt sie auf der oben beschriebenen Mühle. In Ermanglung einer Mühle kann man sie auch in einem Trog oder Futterkasten zermalmen. So verfährt man, bis die 10 Metzen auf oben beschriebene Weise zermalmet sind. Die zermalmten Kartoffeln thut man hierauf in eine viereimerige Kufe, oder in ein aufgeschlagen Faß, das in der Brennstube, oder
Nicolaus Müller: Über die Benutzung der Kartoffeln zu Branntewein in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Benutzung_der_Kartoffeln_zu_Branntewein.pdf/15&oldid=- (Version vom 25.3.2017)