Schwere, Elektricität und Magnetismus/§. 87.
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Wir wollen dazu übergeben, die elektromagnetische Wechselwirkung zwischen einem constanten lineären galvanischen Strome und einem Magnet zu betrachten. Wir brauchen nur eine Fläche zu construiren, welche die Strombahn zur Begrenzung hat, und diese Fläche, sowie eine unendlich nahe liegende, nach §. 72 mit magnetischer Masse zu belegen. Dadurch erhalten wir einen Magnet, welcher nach aussen dieselbe magnetische Wirkung übt wie der gegebene Strom.
In einem Punkte der Fläche errichten wir nach einer Seite die Normale und bezeichnen mit eine auf ihr von jenem Punkte aus gezählte Strecke. Dann hat man zu setzen:
für
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Hier bezeichnet die Intensität des lineären Stromes, eine unendlich kleine Länge und ein Element der Fläche .
Ist also die Potentialfunction des gegebenen Magnets, so haben wir
(1) |
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Statt können wir noch die Potentialfunction der von dem galvanischen Strome ausgeübten magnetischen Kraft einführen. Es ist nemlich (§. 71) nach magnetischem Maasse
Folglich ergibt sich
(2) |
|[295]Bei einer unendlich kleinen Verschiebung des Magnets ändert sich der Werth von . Die Aenderung gibt die Arbeit an, welche die von dem Strome ausgeübten magnetischen Kräfte zu leisten haben, um jene Verschiebung zu Stande zu bringen. Nach dem Satze von der Gleichheit der Wirkung und Gegenwirkung findet sich umgekehrt die Wirkung des Magnets auf den Strom.