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11)Apamener, Sophist und Philosoph (Suid. s. Σώπατρος Ps.-Iulian. epist. 40 p. 418 a), ein Schüler des Iamblichos (Eunap. vit. soph. 462. Suid. s. Σώπατρος. Πλωτῖνος. Iulian. epist. 27
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p. 401 b. Ps.-Iulian. epist. 40. 53 p. 417 d. 439 c), Vorsteher der neuplatonischen Schule, als der gelehrteste Mann seiner Zeit geltend (Sozom. I 5, 1. 5), wirkte bei der Gründung Konstantinopels (330) als τελεστὴς mit (Joh. Lyd. de mens. IV 2) und stand bei Constantin d. Gr. in solcher Gunst, daß er ihn öffentlich zu seiner Rechten sitzen ließ (Eunap. a. O. Suid. s. Σώπατρος). Doch als infolge widriger Winde die ägyptischen Komschiffe nicht nach Konstantinopel gelangen konnten, und so dort eine Hungersnot eintrat, führte das Volk dies auf die heidnischen Zauberkünste des S. zurück, und Constantin, der den Verdacht heidnischer Gesinnung scheute, ließ ihn töten (Eunap. a. O. Suid. a. O.). Der Praefect Ablabios (s. Bd. I S. 103), der dem S. seinen Einfluß beneidete, soll den Kaiser dazu angestiftet haben (Eunap. a. O. Zosim. II 40, 3). Als Werk des S. wird genannt Περὶ προνοίας καὶ τῶν παρὰ τὴν ἀξίαν εὐπραγούντων ἢ δυσπραγούντων (Suid. a. Ο.). Daß er Constantin erklärt habe, die Hinrichtung seines Sohnes Crispus sei ein Verbrechen, das kein Sühnemittel des Heidentums sühnen könne, und daß dies den Übertritt des Kaisers zum Christentum hervorgerufen habe, ist tendenziöse Erfindung (Sozom. I 5; vgl. Zosim. II 29, 3). Sein Schwiegersohn lebte 363 in Hierapolis und diente wiederholt den Kaisern als Gastfreund (Iulian. epist. 27 p. 401 b. c. Vgl. Bullet. de l’acad. de Belgique. Cl. de lettres 1904. 493).