Ablabius (Ἀβλάβιος). 1) In Kreta von Eltern niederen Standes geboren, leistete er anfangs den Officialen des Praeses Dienste und begann dann einen Seehandel (Liban. or. II 400 Reiske; anders Eunap. vit. Aedes. 23ff.). Später schwang er sich als eifriger Christ (Larsow d. Festbriefe d. heil. Athanasius 80. Schulte Constitutio Constantini ad Ablabium, Bonn 1888: gravitatem tuam, quae plena – probae religionis est[1]) bei Constantin zum allmächtigen Günstling auf (Liban. Eunap. a. O.), so dass seine Tochter Olympias schon als kleines Kind mit Constans, dem jüngsten Sohne des Kaisers, verlobt wurde (Amm. XX 11, 3[2] Athan. hist. Ar. ad mon. 69 = Migne Gr. 25, 776). Im J. 315 scheint er Vicar von Italien gewesen zu sein (Cod. Theod. XI 27, 1; meine Zweifel an der Datierung dieses Gesetzes nehme ich zurück; der Brief Constantins, welcher um dieselbe Zeit an einen Ablabius oder Aelafius gerichtet sein soll, ist gefälscht. Zeitschr. für Kirchengesch. X 556); als Praefectus Praetorio ist er nachweisbar in den Jahren 326, 330–333 und 337 (Zeitschr. f. Rechtsgesch. X 235. Larsow a. O. Eunap. 25. Pallad. hist. Laus. 144 = Migne Gr. 34, 1244). Da er niemals praef. praet. II oder III genannt wird, so scheint er das Amt mindestens zwölf Jahre ununterbrochen bekleidet zu haben. Sein Verwaltungsbezirk war der Orient (CIL III 352[3] = Herm. XXII 309 ff.[4]). Im J. 331 erhielt er das Consulat gemeinsam mit Annius Bassus. Seinem Neide soll der heidnische Philosoph Sopatros, welcher bei Constantin in Gunst stand, zum Opfer gefallen sein (Eunap. a. O. Zosim. II 40, 3). Nach der Thronrevolution, welche dem Tode des Kaisers folgte, wurde er seines Amtes entsetzt und zog sich auf seine Güter in Bithynien zurück, wo ihn Constantius bald darauf (338) töten liess (Eunap. Zos. a. O. Hieron. chron. a. 2354). Bei Apoll. Sid. epist. V 8, 2 wird ihm ein Epigramm zugeschrieben, das wohl kaum echt ist. Sein Haus in Constantinopel, das bei seiner Ermordung wahrscheinlich confisciert wurde, bewohnte später Placidia, die Tochter Theodosius des Grossen. Synes. epist. 61.
↑etwa: „dein Ansehen, das voll von tüchtigem Glauben ist“
↑Ammianus Marcellinus 20,11,3: „Doch Arsakes [d. h. der armenische König] beteuerte mehrfach, er könne eher sein Leben verlieren als seinen Standpunkt aufgeben, und kehrte beschenkt mit den Begleitern, die er mitgebracht hatte, in sein Königreich zurück. Er hat auch später nicht gewagt, eins seiner Versprechen zu brechen, denn er war Constantius durch viele Gunstbeweise verpflichtet. Darunter war jener der hervorragendste, daß Constantius ihm die Tochter des ehemaligen Präfekten des Prätoriums Ablabius Olympias zur Frau gegeben hatte, die mit seinem Bruder Constans verlobt gewesen war“. Zit. nach Ammianus Marcellinus, Römische Geschichte, Lateinisch und Deutsch und mit einem Kommentar versehen von Wolfgang Seyfarth, Band 2, Akademie Verlag, Berlin 1970.