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RE:Macrinius 2

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Avitus Catonius Vindex, M. Senator zur Zeit Marc Aurels
Band XIV,1 (1928) S. 163165
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2) M. Macrinius Avitus Catonius Vindex, Senator aus der Zeit Marc Aurels.

Name. Vollständiger Name erhalten in seiner Grabschrift CIL VI 1449[1] = Dessau I 1107; das bloße Kognomen Βίνδιξ Petr. Patr. Exc. de leg. II 391, 6 de Boor (Dio LXXI 3, 1 a. III 250 Boiss.).

Abstammung und Heimat. Über seine Familie und seine Heimat sind wir nicht näher unterrichtet. Er war der Sohn eines Marcus; die Filiation steht nach dem Cognomen Avitus (CIL VI 1449.[1] Dessau Prosop. imp. Rom. II Nr. 16, S. 313). Ob der Vater unseres M. mit dem Praefectus praetorio M. Macrinius Vindex identisch ist (Borghesi Oeuvr. III 376) muß dahingestellt bleiben (Hirschfeld Verwaltungsbeamte I 227. Stein o. Bd. III S. 1851). Dessau Prosop. spricht sich über den Verwandtschaftsgrad zum Praefectus praetorio nicht näher aus; neuestens hält Stein (Der römische Ritterstand 188 und u. S. 167) ihn für dessen Bruder, nicht einen Sohn, ,weil er sonst schwerlich erst eine so lange Karriere im ritterlichen Offiziers- und Verwaltungsdienst durchgemacht hätte, ehe er in den senatorischen Stand aufgenommen wurde‘. Als seine Tribus wird die Claudia angegeben (CIL VI 1449).[1] Jung Fast. u. Prov. Dacien 42 hält ihn unbedingt für einen [164] Italiker. Da er zur Zeit des Beginnes des Markomannenkrieges Marc Aurels ungefähr 25 Jahre alt gewesen sein dürfte, so wird seine Geburt um das J. 140 anzusetzen sein.

Leben. Über sein Leben gibt seine Grabschrift Aufschluß. Zuerst bekleidete er die üblichen drei militiae, zunächst als praef(ectus) coh(ortis) VI Gall(orum) (CIL VI 1449);[1] wo die Cohors VI Gallorum damals gestanden ist, entzieht sich unserer Kenntnis, da sie nur in der Grabschrift des M. erwähnt ist (Cichorius o. Bd. IV S. 292. Jung 41). Dann tritt er uns als trib(unus) mil(itum) leg(ionis) VI victr(icis) in Britannien entgegen (CIL VI 1449).[1] Jedenfalls gleich bei Beginn des Germanenkrieges des Marc Aurel wurde M. nach Pannonia superior versetzt, zuerst als praef(ectus) alae (I Ulpiae) contar(iorum miliariae civium Romanorum) (Standlager Arrabona), dann in derselben Eigenschaft für die Ala III Thracum (Standlager Adiaum), zweier Truppenkörper, die sicher seit Ende der Regierung des Antoninus Pius und wahrscheinlich auch später noch in Oberpannonien lagen (Cichorius o. Bd. I S. 1239. 1266). In einer dieser beiden Stellungen, die er hintereinander, möglicherweise auch gleichzeitig innehatte (Ritterling AEM XX, 1897, 30. Schmidt Gesch. d. deutschen Stämme II 179, 5. Stein u. S. 167) trat er im J. 166 (v. Domaszewski Neue Heidelb. Jahrb. V 1895, 124. Kadlec o. Bd. IX S. 626 Nr. 1) einem Germanenschwarm, der, durch das Waagtal kommend (Petersen-Domaszewski-Walderini Marcussäule 114, 4), die Donau bei Brigetio überschritt, entgegen und trieb sie zurück (Petr. Patr. a. a. O. Schmidt Gesch. d. deutschen Stämme II 179. Kadlec o. Bd. IX S. 626. v. Domaszewski IOA VII 1904, 13. Beibl. Stein o. Bd. III S. 1850f. v. Domaszewski Gesch. d. röm. Kaiser II 221f.; unrichtigerweise setzt Petersen-Domaszewski-Calderini Marcussäule 114 dieses Ereignis ins J. 171. Groag o. Bd. III S. 1473 Nr. 4 unbestimmt ,um das J. 170‘). Als Zeitpunkt hiefür glaubt v. Domaszewski Neue Heidelb. Jahrb. V 112, 3, die Zeit des Triumphes des Marc Aurel über die Parther zwischen März und 23. August 166 annehmen zu sollen (vgl. Mommsen CIL III p. 1992).[2] Für eben diese Waffentat in bell(o) Germ(anico) (CIL VI 1449)[1] wurde (M. dann von Kaiser Marc Aurel hast(is) puris II et vexill(is), corona murali et vallari ausgezeichnet (CIL VI 1449;[1] vgl. Ritterling 30. v. Domaszewski Rangordnung 137, 12); die Zweizahl der Dekorationen entspricht seiner Stellung als ritterlicher Offizier (v. Domaszewski Rangordn. 137, 12. Stein o. Bd. III S. 1851). Der hier erwähnte M. kann nicht mit dem Praefectus praetorio dieses Namens identisch sein, da dieser weder Kavallerie kommandierte noch dem Statthalter von Pannonien unterstand (v. Domaszewski Neue Heidelb. Jahrb. V 124, 5).

Nach den Germanenkriegen trat M. in die ritterliche Verwaltungskarriere über (Stein Ritterstand 239). Wir finden ihn als p[r]oc(urator) prov(inciae) Daciae Malv(ensis) (Jung 41. v. Domaszewski Rangordn. 156. Stein Ritterstand 239). Als solcher unterstand er dem Gesamtstatthalter der Provinz (Premerstein [165] Festschr. Wien. Eranos 1909, 265). Bald darauf als Praetorier in die senatorische Laufbahn übernommen (Hirschfeld Untersuch. 245. Jung 42. Stein Ritterstand 239), wird er, wie üblich, den (Suffect)-Consulat erhalten haben (CIL VI 1449.[1] Stein Ritterstand 271. 285); in welchem Jahre läßt sich nicht sagen (Ruggiero Diz. epigr. II 1038). Hierauf wurde er leg(atus) Aug(usti) pr(o) pr(aetore) prov(inciae) Moes(iae) sup(erioris), später inf(erioris) (CIL VI 1449.[1] Stein Ritterstand 269). Die Bekleidung der beiden Posten in umgekehrter Folge ist wahrscheinlich, da Moesia superior nicht selten im Anschluß an Moesia inferior vergeben wurde (Stout The Governors of Moesia). Von seinen sonstigen Ämtern führt seine Grabschrift an: cur(ator) civitatis Ariminensis und das Priesteramt eines aug(ur) p(opuli) R(omani) Quiritium (Jung 42). Sein Tod dürfte, da er ein Alter von 42 Jahren 5 Monaten erreicht hat (CIL VI 1449),[1] in die 80er Jahre des 2. Jhdts. n. Chr. fallen.

Familie. Seine Grabschrift nennt als seine Gemahlin Iunia Flaccinilla (vgl. Riba o. Bd. X S. 1113 Nr. 2), als seine Tochter Macrinia Rufina (s. u.).

[Fluss. ]

Anmerkungen (Wikisource)

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  1. a b c d e f g h i j Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 1449.
  2. CORPUS INSCRIPTIONUM LATINARUM I2 ff. 1992