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RE:Iunius 46

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Brutus, D. cos. 77 v. Chr., Sohn von Nr. 57
Band X,1 (1918) S. 968
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46) D. Iunius Brutus, war als D. f. M. n. (Fasti Cap.) Sohn des Callaicus Nr. 57, doch diesem erst in höherem Alter gegen 634 = 120 geboren, und nahm als junger Mann im J. 654 = 100 am Kampfe gegen Saturninus und Glaucia teil (Cic. Rab. perd. 21, wo das bei den folgenden Männern hinzugefügte hic bei ihm nicht wegen seines Todes, sondern wegen seiner Abwesenheit von Rom fehlt [vgl. Sall. Cat. 40, 5]). Im Kampfe zwischen Marius und Sulla stand er auf der Seite des letzteren und dankte ihm seine Beförderung; Sall. hist. I 55, 3 Maur. läßt den Consul M. Lepidus im J. 676 = 78 als Trabanten Sullas die Männer schmähen, die lieber von des Dictators Gnade als auf Grund der Verdienste ihrer Ahnen die Macht im Staate empfangen, praeclara Brutorum atque Aemiliorum et Lutatiorum proles, d. h. die von Sulla bestimmten Consuln, seinen eigenen Amtsgenossen Q. Catulus und die für 677 = 77 designierten, seinen Verwandten Mamercus Lepidus Livianus (o. Bd. I S. 564 Nr 80) und diesen D. Brutus. Das Consulat ist bezeugt durch Fasti Cap. Idat. Chron. Pasch. Cic. Brut. 173. Sall. hist. III 48, 10 Maur. (or. Macri). Ascon. Cornel. 72 K.-S. Obseq. 58. Cassiod.; Chronogr. gibt mit Mamerco et Iul(statt Liv)iano Vor- und Beinamen des einen Consuls statt der Namen beider (vgl. CIL I² p. 84). An dem Kampfe gegen ihre Verwandten, die Sullas Ordnungen umstürzen wollten, M. Lepidus und M. Brutus Nr. 52 scheinen die Consuln nicht teilgenommen zu haben. Als Bürge für den Bauunternehmer P. Iunius Nr. 28 wurde Brutus 680 = 74 wiederholt genannt (Cic. Verr. I 144. 150. Ps.-Ascon. z. d. St. 197 Or. = 253 Stangl). Multum in causis versabatur sagt Cicero Brut. 175 von ihm und charakterisiert ihn ebenso wie seinen Vater als homo et Graecis doctus litteris et Latinis; aber kein Prozeß, in dem Brutus auftrat, ist bekannt, und seine Erwähnung scheint nur eine Höflichkeit gegenüber M. Brutus zu sein, denn er war wohl ziemlich unbedeutend. Das ergibt sich besonders daraus, daß er die ebenfalls litteris Graecis et Latinis docta (Sall. Cat. 25, 2), aber durch ihre Sittenlosigkeit berüchtigte Sempronia zur Frau hatte und behielt; 691 = 63 wurden in seinem Hause nahe am Forum unter dem Schutze seiner Frau die hochverräterischen Verhandlungen der Catilinarier mit den Allobrogern gepflogen, während er selbst von Rom fern war (ebd. 40, 5). Seine Mutter Clodia hat seinen wohl bald darauf erfolgten Tod überlebt (Cic. ad Att. XII 22, 2, vgl. Cic. cons. frg. bei Hieron. ep. 60, 5. I 335 Vallarsi). Daß Sempronia viro liberis satis fortunata fuit (Sall. Cat. 25, 2), läßt schließen, daß Brutus außer dem Sohne Nr. 55a noch andere Kinder hinterließ.