Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Grinaioi (Grynaioi, Grunaioi). Nach Ptolem. VI 13 sind sie ein nomadisierender Stamm der Saken, der im Sommer seine Herden auf den Almen der Pamir weidet. Der Name hat sich wohl bis heute in der Landschaft Goran erhalten, Iornand. de reb. Get. 5 entspringt der Iaxartes auf den montes Chrinorum. Da, wo der Hauptquellfluß des Oxus, der Panğa, der zuerst das Pamirplateau im Süden begrenzt, scharf nach Norden umbiegt, liegt die Stadt Iškašim. Unterhalb dieser tritt der Oxus in die Alpenlandschaft Goran ein, die durch ihre Rubinminen berühmt ist. Das vorher meist sehr enge Tal ist hier etwa 9 km breit und sorgsam angebaut. Die Trümmer zahlreicher, jetzt verlassener Ortschaften auf beiden Ufern des Stromes zeigen, wie dicht bevölkert das Tal einst war. Zwischen imposanten, von ewigem Schnee bedeckten Gebirgskämmen gelegen, ist es außerordentlich schwer zugänglich. Die heutigen Bewohner sind jene Galča oder Tağik, deren Sprache wahrscheinlich eine direkte Nachfahrin der alten Avestasprache ist. Wir dürfen also in den G. einen iranischen Nomadenstamm sehen, der im Winter in der Tallandschaft hauste und im Sommer seine Herden auf die Pamir hinauftrieb.