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RE:Gelanor

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn des Sthenelas, Herrscher von Argos
Band VII,1 (1910) S. 963964
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Gelanor (Γελάνωρ), Herrscher von Argos, Sohn des Sthenelas, Enkel des Agenorsohnes Krotopos, Vorgänger des Danaos, der seine Herrschaft erwirbt, Paus. II 16, 1; laut II 19, 3 nach längerem Streite, der zwischen G. und Danaos vor dem Volke ausgefochten ward. Dieses, lange unschlüssig, verschob die Entscheidung auf den folgenden Tag. Da fiel ein Wolf in die Herde vor der Stadt und besiegte den Stier, der sie verteidigte. Dies deutete das Volk auf einen Sieg des Eindringlings Danaos über den Eingeborenen G. und gab die Herrschaft dem Danaos, der dem Apollon Λύκιος zum Dank für seine Hilfe einen Tempel baute. So lautete die Legende zu einem Anathem, das mit anderen der Art an der Λύκειος ἀγορά von Argos stand und einen Kampf zwischen Stier und Wolf darstellte. Nach der Fassung der Legende bei Serv. Aen. IV 377 erklärte ein Orakelspruch den Stier, wie öfter, als Vertreter des Poseidon, den Wolf (λύκος) als den des Apollon (Λύκιος). Nach Plut. Pyrrh. 32 wird er von dem über Pyramia in der Thyreatis eindringenden Danaos in einer στάσις besiegt, zu der dieser sich durch den Ausfall jenes Tierkampfs ermutigt fühlte. Bei Apollod. bibl. II 1, 4. 6 § 13 W. (= Schol. AD Hom. Il. I 42; FHG I fehlend! und Eust. p. 37, 32 z. d. St.) übergibt einfach Ἑλλάνωρ (so! corr. Robert Apollod. bibl. 30) die Herrschaft dem Danaos. Der ganze Mythos steht im Widerspruch zu der älteren Aischyleischen Überlieferung (Suppl. 266), die als Vorgänger des Danaos in der Herrschaft zu Argos vielmehr den Pelasgos, Sohn Palaichthons, nennt. Obgleich nach Steph. Byz. s. Σουάγγελα (= Apollonios Καρικά frg. 10. Geffcken De Steph. Byz. p. 43) die Karer ihren König als γέλαν benannten, wird man doch nicht zur Erklärung von G. die Karerhypothese bemühen, sondern mit Fick Griech. Personennamen2 84 den Namen, wie Γέλαρχος, auf γελάω, glänze, zurückführen. Sein Vater Σθενέλα(ο)ς ist (wie Εὐρυσθένης) Vollname zu Εὐρυσθεύς, der homerisch Sohn des Σθένελος heißt (Fick a. O. 374). Er ist wie Σθένιος (Jahrb. f. Phil. XVI Suppl. 212 Anm. 224. 203f. Overbeck Festschrift 163) ein Poseidonbeiname. So bestätigt sich die Angabe des Servianischen Scholions, daß der Stier, der im Mythos dem G. parallel steht, der bekannte des Poseidonkults sei (vgl. Preller-Robert Griech. Mythol. I 570f. 581f. 592).