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RE:Furor 2

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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das Rasen, die Kriegswut personifiziert
Band VII,1 (1910) S. 382
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2) Furor, das Rasen, zumal die Kriegswut personifiziert, vgl. Lyssa, Mania, Oistros, auch Insania (zusammen mit Luctus, Pavor und Terror bei Ovid. met. IV 484f.). Bei Verg. Aen. I 294ff. heißt es, daß im Zeitalter des Augustus des Krieges Pforten sich schließen werden und daß drinnen die frevelnde Kriegswut, F. impius (freilich auch furor geschrieben), über grausen Waffen sitzend und mit hundert ehernen Knoten die Hände auf dem Rücken gefesselt schrecklich knirschen wird mit bluttriefendem Maul; man vergleiche dazu die Darstellung des Krieges von Apelles, Belli imaginem restrictis ad terga manibus, Plin. XXXV 93, s. o. Bd. III S. 258, 22ff. Im Triumphzug des Liebesgottes erscheinen als seine Begleiter Blanditiae Errorque Furorque bei Ovid. am. I 2, 35. Scelus, Impietas, Error, F. im Reich des Dis, Seneca Herc. fur. 96ff., vgl. auch Seneca Oed. 590ff., wo caecus F. Horrorque, Luctus, Morbus, Senectus, Metus, ferner Petron. sat. 124, 258ff. mit deutlicher Anspielung auf Vergil, auch Val. Flacc. VII 510, ebd. I 796f. grandaeva Furorum Poena parens. Auf dem Schlachtfeld erscheint F. mit verwandten Dämonen (Metus Terrorque Furorque) in der Umgebung Hannibals, Sil. Ital. Pun. IV 325, wie Deimos, Phobos und Eris des Ares Gefolge bilden, Hom. Il. IV 440. Ferner F. im Gefolge des Kriegsgottes selbst, F. Iraque, dazu Pavor und Fama, bei Stat. Theb. III 424ff., umgekehrt Ira Furorque IV 661, ferner V 74. VII 52 (F. unter andern Bewohnern des Hauses des Mars). IX 833 (Furores). X 558. Vgl. Rob Engelhard De personif. quae in poesi atque arte Romanor. inveniuntur, Diss. Gött. 1881, 28f. Rich. Berge De belli daemonibus, Diss. Leipzig 1895, 55f.

[Waser. ]