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Deimos (Δεῖμος), gewöhnlich in Verbindung mit Phobos (s. d.); beide, Furcht und Schrecken (vgl. Metus und Terror, Apul. met. X 31), erscheinen schon in der Ilias als daemonische Gewalten, welche die Kämpfer erhitzen (Il. IV 440), sie schirren dem Ares die Rosse an den Wagen als seine Diener und wohl auch Söhne (XIV 119f.), wenigstens heisst Phobos des Ares ‚lieber Sohn‘, XIII 299; beide ausdrücklich als seine Söhne genannt von der Kythereia, Hes. th. 933ff. (vgl.
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Schol. Il. IV 440, auch zu IV 439. XIV 119); ,Söhne des Enyalios‘ (= Ares) heissen sie: Nonn. Dionys. II 414 (Zeus stellt sie dem Typhon entgegen, den einen mit dem Blitz, den andern mit dem Donnerkeil, ebd. 414ff.); Söhne des Polemos (zusammen mit Kydoimos, s. d.), Suid. s. Δεῖμος. Nach Semos von Delos ist Skylla die Tochter des D. von der Krataiis (FHG IV 495, 18 a aus Schol. Od. XII 124. Waser Skylla und Charybdis 30f.). Verleitet durch Il. XIV 119 nahm Antimachos D. und Phobos als die Namen der Rosse des Ares und nannte sie Söhne der Windsbraut (Θυέλλη), frg. XXXV Dübn., vgl. Schol. zu Il. IV 439. XIII 299, auch IV 440. XIV 119; und auch bei Quintus Sm. VIII 241ff. figuriert Phobos unter den vier feuerschnaubenden, von Boreas und der Erinys erzeugten Rossen des Kriegsgottes; vgl. noch Serv. Georg. III 91, ferner Val. Fl. III 89f., wo Terror und Pavor als Martis equi angeführt sind. D. und Phobos waren dargestellt auf Agamemnons Schild nach Il. XI 37 (s. aber Furtwängler bei Roscher M. Lex. I 1702) vgl. V 739; und so bestand auch auf der Kypseloslade der Schmuck des Schildes des Agamemnon in dem löwenköpfigen Phobos (Paus. V 19, 4); ebenso stehen auf dem Heraklesschild die beiden auf dem Wagenstuhl neben Ares, Hes. sc. Herc. 195f. (vgl. auch 144ff. und Sittl Arch. Jahrb. II 1887, 183); auch auf dem Schild des Achill waren sie nach Quintus Sm. V 29; vgl. Vasens. d. Ermitage 874 (Stephani) (?). Vgl. noch Hes. sc. Herc. 463ff. Quintus Sm. X 57f. XI 12ff. Nonn. Dionys. (XX 38). XXV 156. XXVII 337. XXIX 364ff. XXXII 178. XXXIX 214ff. Plut. amat. c. 18 (p. 763 C und D). Menandr.π. ἐπιδ. Rhet. Gr. III 341. 417 Speng. Themist. XV (in Theodos.) 194 a. Panofka Hyperb.-röm. St. I 425ff. Nägelsbach Hom. Theol. 94f. Usener Göttern. 365. 367. Für Darstellungen in der Kunst vgl. noch Arch. Ztg. XXXIX 1882, 286 (Milchhöfer und im Anschluss an Hes. sc. Herc. 463ff. Hub. Schmidt Obs. arch. in carm. Hes. (Diss. Hal. XII) 168f. 176 (dagegen Preller-Robert Gr. Myth. 542 A.), ferner Röm. Mitt. IX 1895, 275. 284 (Petersen).
An Darstellung von D. und Phobos denkt man bei den zwei geflügelten Daimonen, männlichen Gegenstücken zu den Gorgonen, auf den Henkeln der Françoisvase; weit ausschreitend fliegen sie vorüber, mit hässlichem bärtigem Antlitz, mit Schlangenhaar und mit Schlangen am Gürtel, die breite Zunge herausstreckend, vgl. z. B. Amelung Führer d. d. Ant. in Florenz 223.