Erineos (Ἐρινεός). 1) Die bedeutendste der vier Städte der Landschaft Doris (s. d.), ,die windige‘ (nach Tyrtaios, Strab. VIII 362), unterhalb der Stadt Pindos gelegen (Thuc. I 107. Strab. VIII 362. IX 427. X 475. Scylax ed. Fabricius 62. Scymn. 591. Conon narrat. 27. Diodor. IV 67. XI 79. Ptolem. III 14 [15]. Plin. n. h. IV 28. Steph. Byz.Tzetz. zu Lycophr. 741. Schol.Pind. Pyth. I 121). Nach Lolling (Athen. Mitt. IX 1884, 315) bei Kato Kasteli am Westrande der obersten Beckenebene des Kephissos, am Ausgange der malerischen Waldschlucht des Kanianitis, wo die Reste einer bedeutenden Ortschaft sich von der Ebene einen Bergabhang hinauf ziehen; den Abschluss bildet oben ein grosser viereckiger Turm, von dem aus zwei Schenkelmauern mit Türmen zur Ebene hinunterlaufen. Kiepert (Formae) setzt E. dagegen auf die steile Felskuppe
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bei Ano Kasteli im oberen Tal des Kanianitis, wo nur geringe antike Reste unter mittelalterlichen Bauten vorhanden sind (nach Lolling a. a. O. 317 die Stadt Boion).