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RE:Curia 4

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bezeichnung einer Reihe von Versammlunslokalen sakraler o. profaner Bestimmung
Band IV,2 (1901) S. 18211826
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4) Bezeichnung einer Reihe von Versammlungslocalen teils sacraler, teils profaner Bestimmung (Varro de l. l. V 155 curiae duorum generum: nam et ubi curarent sacerdotes res divinas, ut Curiae veteres, et ubi senatus humanas, ut Curia Hostilia). Es werden in Rom folgende euriae namhaft gemacht:

a) Curia Acculeia, nur genannt bei Varro de l. l. VI 23: Angeronalia ab Angerona, cui sacrificium fit in curia Acculeia. Da dasselbe Opfer von anderen Autoren als in sacello Volupiae dargebracht erwähnt wird (s. Bd. I S. 2190), ist ein räumlicher Zusammenhang, wenn nicht Identität beider Cultlocale und demnach die Lage der Curia Acculeia am Abhang des Palatins nach dem Velabrum zu wahrscheinlich. Die angebliche Nebenform des Namens c. Occuleia beruht auf falscher Ergänzung der lückenhaften Stelle in den Fasti Praenestini zum 21. December, wo Mommsen (CIL I² p. 337) vorschlägt: ut qui no]sset n[omen] occul[tum urbis, taceret. Vgl. Gilbert Topogr. I 56. 58. II 104–107.

b) Curia Calabra, auf dem Capitol, nach Mommsens Vermutung ursprünglich für die Senatsversammlungen bestimmt (daher nach ihm auch bei Liv. XLI 27, 7 einfach als c. bezeichnet), später, als bei der wachsenden Zahl der Senatoren der Raum nicht genügte und die capitolinischen Sitzungen in der Cella des nahen Iuppitertempels stattfanden, nur noch genannt als der Ort, wo der pontifex minor an den Kalenden jedes Monats verkündigte, nonae eius mensis quintanae an septimanae sint futurae (Varro de l. l. VI 27). Nach Macrob. I 15, 9f. lag sie in der Nähe der casa Romuli; genauere Bestimmung der Örtlichkeit ist nicht möglich. Erwähnt noch bei Fest. p. 249. Hemerol. Praenest. ad kal. Ian. CIL I² p. 231. Vgl. Jordan Topogr. I 2. 51. Mommsen St.-R. II 914. 927.

c) Curiae veteres, gemeinsames Cultlocal der dreissig Curien, an der Ostecke des Palatins, nach dem Constantinsbogen zu gelegen Varro de l. l. V 155. Tac. ann. XII 24. Not. reg. X; ein vicus curiarum an dieser Stelle auch auf der Basis Capitolina. CIL VI 975); Reste bis jetzt nicht gefunden. Ein Teil wurde in nicht näher angegebener Zeit nach dem curiae novae genannten Local beim compitum Fabricium, wahrscheinlich gegenüber, am Abhang des Caelius unter S. Giovanni e Paolo (wo die Basis Cap. einen vicus Fabrici nennt) verlegt (Fest. p. 174). Vgl. Jordan Top. I 1, 165. Gilbert I 126. 195. 208–213. Mommsen St.-R. III 101: s. auch oben S. 1816.

d) Curia Hostilia, später Iulia, das Hauptversammlungslocal des Senates, am Comitium. Die römische Tradition schreibt die Erbauung des Gebäudes fast einstimmig (die nur in der Hist. Aug. [1822] Aurel. 41; Tac. 3 vorkommende Benennung c. Pompiliana, der auf Numa deuten würde, kommt nicht in Betracht) dem dritten Könige Roms zu (Cic. de rep. II 17. 31. Varro de l. l. V 155. Liv. I 30, 2. Auct. de vir. ill. 4, 3), wogegen Jordan (Herm. VIII 218; Topogr. I 1, 158) vermutet, dass der Name vom Neubau durch ein Mitglied der Gens Hostilia, etwa aus dem 5. oder 6. Jhdt. d. St., herrühre. Sie war als Templum inauguriert (Varro bei Gell. XIV 7, 7. Liv. I 30, 2. Serv. Aen. I 446. VII 153. XI 235. XII 120. Cic. pro Mil. 90; pro domo 131. 137); da das Comitium höchst wahrscheinlich (s. o. S. 717f.) ein nach den vier Himmelsgegenden orientiertes Rechteck bildete, wandte sie ihre Front wohl genau nach Süden, so dass in alter Zeit die Abrufung des Mittags durch den vor der C. stehenden accensus consulum vorgenommen werden konnte (Plin. n. h. VII 212). Über die Baugeschichte der C. in früherer republicanischer Zeit überliefern unsere Quellen fast nichts. Wenn im J. 263 v. Chr. M. Valerius Messalla zum Andenken an die Besiegung des Königs Hiero ein Schlachtgemälde (tabula Valeria) in latere curiae proposuit, so ist dies von einem selbständig neben dem Gebäude aufgestellten Bilde zu verstehen (vgl. Röm. Mitt. 1893, 93). Einen Umbau, der das Gebäude erweitert zu haben scheint, erfuhr die C. durch den Dictator Sulla (Cass. Dio XL 49. Plin. n. h. XXXIV 26); doch ging sein Bau schon im J. 54, in den Krawallen nach dem Tode des Clodius, durch Brand zu Grunde (Ascon. in Milon. 29. 37. Plin. n. h. XXXIV 21. Liv. ep. 107. Appian. bell. civ. II 21. Cass. Dio XL 49). Die Wiederherstellung übernahm des Dictators Sohn, Faustus Sulla, und vollendete sie im J. 52 (Cass. Dio XL 49); aber sein Gebäude stand nicht einmal Jahre, da der Dictator Caesar im J. 45 im Zusammenhange mit der grossartigen Regulierung des Forums auch einen Neubau der C. in Angriff nahm, der dieselbe gänzlich umgestaltete.

Über die innere Einrichtung der Curia Hostilia wissen wir nur wenig. Sie enthielt einen Vorraum (vestibulum curiae Liv. II 48, 10. VI 26, 3. XXII 59, 16. XXX 21, 4. XLV 24, 12), zu welchem Stufen hinaufführten (Liv. I 48, 3. Dionys. IV 38. Zonar. VII 9). Im Vorraume hörten die noch nicht zum Senate gehörigen jungen Männer senatorischen Standes den Versammlungen zu, und hier hatten auch ursprünglich die Volkstribunen ihren Platz (s. darüber Mommsen St.-R. II 294. III 931). Die Senatoren sassen, ohne bestimmte Rangordnung, auf Bänken, die Consuln oder der Praetor, welcher den Vorsitz führte, auf ihren curulischen Stühlen in der Mitte der Hinterwand gegenüber der Thür (Mommsen III 932f.); dass die Vorsitzenden einen etwas erhöhten Platz hatten, ist an sich wahrscheinlich und wird durch die Praxis der Kaiserzeit (s. u.) bestätigt. Über Nebenräume, Archive u. dgl. sagt unsere Überlieferung nichts, doch können sie schwerlich gefehlt haben. Für die Einfachheit der Einrichtung ist bezeichnend, dass jegliche Heizvorrichtung fehlte, so dass an besonders kalten Tagen die Sitzung aufgehoben werden musste (Cic. ad Quint. fratr. II 12, 1). In der Nähe der C. lag der Warteplatz für die Senatoren (senaculum, s. d.) und für die Gesandten fremder Völker (graecostasis, s. d.). [1823]

Bei der radicalen Umwandlung, die Caesar für die Locale der Volksabstimmung plante und zum Teil durchführte, war eine Erhaltung des alten Comitiums nicht mehr an der Zeit; Caesar occupierte das Areal desselben grossenteils durch den Neubau seiner C. (s. auch oben S. 717). Das Terrain der Curia Hostilia wurde zum Teil für einen Tempel der Felicitas (Cass. Dio XLIV 5), zum Teil, wie es scheint, für das Forum Iulium benutzt (s. den Plan Röm. Mitt. 1893 Taf. IV und ebd. S. 86). Die neue C., erheblich grösser als die Hostilia (Cic. de fin. V 2), war gleichfalls als Templum inauguriert (Varro bei Gell. XIV 7, 7). Caesar erlebte nur den Anfang des Baues, der dann von den Triumvirn fortgeführt (Cass. Dio XLV 17. XLVII 19 zum J. 43. 42), aber erst 29 von Augustus dediciert wurde (Cass. Dio LI 22. Mon. Ancyr. 4, 1). Der caesarisch-augustische Bau umfassto ausser dem grossen Sitzungssaal (curia senatus) noch mehrere Nebengebäude, von denen im Monumentum Ancyranum namentlich das Chalcidicum (s. Bd. III S. 2042) hervorgehoben wird; der Hauptsaal war mit Gemälden des Philochares und Nikias geschmückt (Plin. XXXV 27. 131). Am 28. August 29 wurde ein Bild und ein Altar der Victoria in der C. geweiht (Fast. Maffeian. und Vatic. z. d. Tage, Mommsen CIL I² p. 327), die von nun an als Schutzgöttin des Hauses galt. Das aus Tarent stammende (Cass. Dio LI 22) Bild stand nach Herodian. V 5 ἐν τῷ μεσαιτάτῳ τοῦ συγκλήτου; vgl. über dasselbe noch Suet. Aug. 100. Hist. Aug. Alex. 14, Herod. VII 11 und unten S. 1824. Die C. wird als Local der Senatssitzungen unter den ersten Kaisern oft erwähnt, mit vollem Namen Curia Iulia, z. B. SC. de lucari ludorum saecularium (15. Februar 17 v. Chr.) CIL VI 877 a = Ephem. epigr. VIII p. 245; bei Suet. Calig. 59 (nach dem Tode des Gaius consules senatum non in curiam, quia Iulia vocabatur, sed in Capitolium convocarunt). Wie es scheint, litt die C. in den Bürgerkriegen des J. 69, wohl gleichzeitig mit dem Brande des Capitols; Domitian stellte sie wieder her (Chronogr. a. 354 bei Mommsen Chron. min. I 146; daraus Hieronym. ad a. Abr. 2105 u. a,). Das Bild dieser domitianischen C. zeigt uns das Relief der einen Forumsschranke (Jordan I 2 Tf. zu S. 219) als einen tempelartigen Bau korinthischer Ordnung, mit hoher Freitreppe davor. Es scheint, dass der Kaiser bei dieser Wiederherstellung ein Bild seiner besonderen Schutzgöttin Minerva im Chalcidicum aufstellen liess, welches seitdem auch Atrium Minervae heisst (vielleicht bezieht sich auf eine späte Erneuerung die Inschrift CIL VI 526, vgl. Röm. Mitt. 1893, 280). Im 2. und 3. Jhdt. wird die C. erwähnt z. B. im SC. de nundinis saltus Beguensis, CIL VIII 270, in der Praescription der Saecularacten des Severus (Ephem. epigr. VIII p. 278 in comitio in curia Iulia). in der Biographie des Claudius Gothicus (c. 3 clipeum aureum senatus totius iudicio in Romana curia conlocatum est) und sonst in der Hist. Aug. (Marc. 10; Pertin. 4. 13; Didius Iul. 4; Sever. 7; Carac. 2; Geta 6. 7; Heliog. 12; Maximin. 12). Die severischen Saecularacten bezeugen, dass die Consuln den Sitzungen auf einer Estrade (suggeatus, vgl. Flor. II 13. Cass. Dio LIX 26) präsidierten (Mommsen Ephem. VIII p. 297 zur Berichtigung von [1824] St.-R. II 932). Der grosse Brand unter Carinus beschädigte die C. erheblich; unter Diocletian wurde sie wiederhergestellt (Chronogr. a. 354 bei Mommsen Chron. min. I 148), der Hauptsaal vielleicht zu den Decennalien des Kaisers im J. 305, wo die beiden grossen Basen CIL VI 1204. 1205 dediciert sind (s. Röm. Mitt. 1893, 281), das secretarium durch den Stadtpraefecten Iunius Flavianus 311. Die constantinischen Regionarien nennen senatum und atrium Minervae unmittelbar hintereinander. Ende des 4. Jhdts. wird die C. häufig genannt wegen des Streites um den Altar der Victoria, der, nach vielen Verhandlungen zwischen der christlichen und heidnischen Partei (Symm. rel. III p. 280f. Seeck. Ambros. ep. 17. 18 = Migne 1. 16, 961ff. Prudentius contra Symm. II 1ff. Claudian. de sexto cons. Honor. 597: de cons. Stilich. III 202), im J. 382 endgültig aus dem Gebäude entfernt wurde (vgl. J. Auer Der Altar der Göttin Victoria in der Curia Iulia, Wien 1859. O. Gerhard Der Streit um den Altar der Victoria, Siegen 1860. Jordan Topogr. I 2, 252).

Anfangs des 5. Jhdts. litt das Gebäude, vielleicht im Gotheneinfall unter Alarich 410, nochmals durch Brand; im J. 412 stellte der Stadtpraefect Fl. Annius Eucherius Epifanius das ,von seinem Vorgänger Flavianus begründete, von einer Feuersbrunst zerstörte‘ secretarium senatus wieder her, wie die bis ins 16. Jhdt. an ihrer Stelle, in der Apsis des später zur Kirche S. Martina geweihten Raums, verbliebene Monumentalinschrift (CIL VI 1718) besagt, In dieselbe Zeit möchte man dem Schriftcharakter nach die neuestens gefundene Inschrift setzen, die von einer Restauration der curia senatus durch einen (sonst nicht bekannten Neratius Iu[lianus?] spricht (Not. d. scavi 1900, 49. Bull. com. 1900, 15, vgl. Archäol. Anzeiger 1900, 4). In der Epoche des Theoderich kommt für das Gebäude gelegentlich die Bezeichnung Atrium Libertatis vor (Cassiod. var. VIII 10. 11; vgl. aula Libertatis VI 15, 3, curia Libertatis VI 15, 3. IX 25, 3, s. Mommsen Herm. XXIII 631 und im Index z. Cassiod. p. 507); sonst heisst der Senatssaal noch correct βουλευτήριον bei Procop. bell. Goth. I 25, aber auch ad palmam (Exc. Valesiana 66. Acta S. Restituti 29. Mai p. 12) oder ad palmam auream (Vita Fulgentii Ruspensis c. 13), vielleicht von einem nahegelegenen Palast, domus palmata (vgl. Jordan Topogr. I 2, 258f. De Rossi Bull. com. 1887, 64–66. 1889, 363). Nach dem Fall des Gothenreiches verödete das Senatshaus, und Anfangs des 7. wandelte Papst Honorius I. den grossen Saal in eine Kirche des Märtyrers Hadrian, den kleineren (secretarium) zu einer der hl. Martina um (De Rossi Bull. com. 1889. 63), als welche sie noch jetzt bestehen.

Die Reste der Curia Iulia waren Anfang des 16. Jhdts. noch weit besser erhalten, als jetzt. Baldassare Peruzzi und Antonio da Sangallo (Architecton. Handzeichnungen in Florenz, Uffiz. 389. 625. 687. 896. 1123. 1143, herausgegeben von Lanciani L’aula del Senato Taf. II. III) sahen sowohl hinter S. Adriano, als auch zwischen C. und Secretarium manche wichtigen, jetzt verschwundenen Bauteile. Vieles ward zerstört, als unter Sixtus V. der Cardinal Bonelli die nach ihm benannte Strasse zwischen S. Adriano und [1825] S. Martina durchlegte; dann als unter Urban VIII. S. Martina (um 1634) und wenig später (1654) S. Adriano modernisiert wurden. Unter anderem fielen diesen Bauten der Barockzeit die Apsis von S. Martina mit der Inschrift des Epiphanius, wie auch die antiken Bronzethüren von S. Adriano zum Opfer (letztere jetzt modern umgestaltet in S. Giovanni in Laterano). Die wahre Bestimmung des Gebäudes wurde verkannt, es figuriert in den Astygraphien des 17. und 18. Jhdts. als aerarium, als tempio di Vulcano, tempio di Saturno oder unter anderen falschen Namen. Die wahre Bedeutung hat zuerst Detlefsen erkannt; ihm folgend haben Jordan und Lanciani die Details der Frage weiter ins Klare gestellt.

Die diocletianische C. (S. Adriano) präsentiert sich als ein Ziegelbau, dessen Front im untersten Teile mit Marmorplatten (s. die Photographie Bull. comun. 1900 Taf. III), weiter hinauf mit Stuckwerk, das Quaderbelag nachahmte, bekleidet war (Zeichnungen von Giov. Colonna, 1554, cod. Vat. 7721, und von dem sog. Destailleurschen Anonymus im Berliner Kunstgewerbemuseum, s. Lanciani Ruins and Excavations 266). Der Mitte vorgelagert war eine Freitreppe von wenigen Stufen (s. Bull. comun. 1900 a. a. O.), die zum Haupteingang führte. Vom Inneren haben die neuesten Ausgrabungen einen Teil des Paviments und des Wandsockels, beide aus kostbaren Marmorsorten, zu Tage gefördert (Archäol. Anzeiger 1900, 4), ausserdem hat der Anonymus Destailleur von den Marmorincrustationen der oberen Wände Zeichnungen (Lanciani a. a. O.); gedeckt war der 51 ✕ 28 m. grosse Saal mit einem Tonnengewölbe, das wahrscheinlich vergoldete Lacunarien hatte (camara auri fulgore splendens, Inschrift gefunden 1654 in S. Hadriano, CIL VI 30 314). Wahrscheinlich hinter dem grossen Saal lag das Chalcidicum (s. Bd. III S. 2042), links (nördlich) neben ihm ein Säulen- oder Pfeilerhof (Hülsen Röm. Mitt. 1892, 279). Das Secretarium selbst war ein Bau aus Quadern und enthielt im Inneren einen 10 ✕ 22 m. grossen Saal mit Apsis, der jetzt bis auf wenige in die Unterkirche von S. Martina verbaute Reste verschwunden ist. Ob an diese anschliessend weitere Räume für Zwecke des Senats vorhanden waren, lässt sich beim jetzigen Stande der Ausgrabungen nicht entscheiden.

Litteratur: Reber Die Lage der Curia Hostilia und Iulia, München 1858. Detlefsen Ann. d. Inst. 1860, 128–160. Lanciani L’aula e gli Uffici del Senato Romano (Memorie dell’ Academia dei Lincei vol. XI 1883, 3–21); Ruins and excavations (1897) 263–267. Hülsen Röm. Mitt. 1893. 81f. 278f. Thédenat Le forum 102–115. Not. d. scavi 1899, 431f. 490ff. 1900. 48f.

e) Curia Pompei, ein Saal mit Exedra (Plut. Brut. 141, den Pompeius im Zusammenhang mit seinen grossartigen Portiken hinter der Scene des Pompeiustheaters im Marsfelde für (extrapomeriale) Senatssitzungen erbaut hatte. In ihr fand die Sitzung am 15. März 44 statt, in der Caesar vor einer in der genannten Exedra aufgestellten Bildsäule des Pompeius ermordet wurde (Cic. de divin. II 23. Nic. Damasc. Caes. 23. Appian. b. c. II 115. Liv. epit. 116. Plut. Caes. 66; Brut. 14. Suet. Caes. [1826] 80. 81. Ascon. in Milon. 46. Cass. Dio XLIV 16. Chronogr. a. 354 bei Mommsen Chron. min. I 145). Sie wurde dann als locus sceleratus vermauert (Suet. Caes. 88; falsch Appian. b. c. II 147 τὸ βουλευτήριον ... κατέφλεξαν), die ursprünglich dort aufgestellten Kunstwerke anderswohin versetzt (Suet. Aug. 31: Statue des Pompeius contra regiam eius theatri; Plin. XXXV 35 Polygnoti tabula est in porticu Pompei quae ante curiam eius fuerat). Genau die Lage innerhalb der Pompeiusbauten anzugeben ist bis jetzt nicht möglich; vgl. Becker Topogr. 615. Gilbert III 169. 325.

f) Curia Saliorum, auf dem Palatin, Aufbewahrungsort des Augurenstabes des Romulus, der hier unversehrt einen Brand überdauerte, Cic. de div. I 30. Val. Max. I 8, 11 (das Wunder auch Dionys. XIV 5 u. a., ohne Angabe des Ortes). Die Lage nicht genauer nachzuweisen; verfehlt Gilbert Topogr. III 424, vgl. 149. 140.