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RE:Cornelius 372

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sisenna Mußte sich 13 v. Chr. vor dem Senat verantworten
Band IV,1 (1900) S. 1511
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372) Cornelius Sisenna musste sich im J. 741 = 13 v. Chr. wegen Zuchtlosigkeit seiner Gemahlin im Senate verantworten und verletzte Augustus durch die Erklärung, dass er diese auf den Rat desselben geheiratet habe (Dio LIV 27, 4 in den Hss. Κορνηλίου Σισεντίου). Er dürfte der Sisenna sein, der mit Apronius, Messalla und Galus IIIvir a(ere) a(rgento) a(uro) f(lando) f(eriundo) unter Augustus war (Babelon I 432f. 210f. II 98f. 522f. Bahrfeldt Numism. Ztschr. Wien XXIX 1897, 95) und zwar nicht vor dem J. 742 = 12, da Augustus auf der Münze eines dieser Münzmeister, des Volusus Valerius Messalla, bereits pontifex maximus genannt wird (Babelon II 522 nr. 24, vgl. Mommsen R. Münzw. 744, 15). Klebs Prosopogr. I 465f. hält es für unwahrscheinlich, dass der Münzmeister mit dem bei Dio genannten Sisenna, der bereits im J. 741 Senator war, identisch sei. Aber mit Recht weist Klein Verw.-Beamt. v. Sic. und Sard. 97f. darauf hin, dass sich gerade in dieser Zeit ein Mangel an Bewerbern für den Vigintivirat bemerkbar machte (vgl. Dio LIV 26) und die Bekleidung desselben unmittelbar nach der Quaestur auch sonst vorkam (CIL IX 2845). Eine Person mit dem Senator (Quaestorier?) des J. 741 und dem Münzmeister, etwa des folgenden Jahres, ist wahrscheinlich auch Sisenna pr(o) co(n)s(ul), der auf Münzen wohl sicilischer Herkunft (mit Bild und Namen des Augustus auf dem Avers) genannt wird (Borghesi Oeuvr. II 324. Numism. Chronicle XIV 1852, 123 vgl. XVII 1855, 218. Berliner Museum [nach Klebs]). War derselbe, wie wohl anzunehmen ist, der Patron des L. Cornelius Sisennae libert. Hilarus (CIL VI 1900), so führte er das Praenomen Lucius. Er wird der Enkel des Geschichtschreibers Sisenna (Nr. 374) und der Vater der Cornelia (Nr. 420) gewesen sein. Mit dem bei Hor. sat. I 7, 8 genannten Sisenna hat er nichts zu thun.

[Groag. ]