373) Cn. Cornelius Sisenna. Auf Münzen aus dem ersten Drittel des 7. Jhdts. d. St. begegnet als Münzmeister Cn. Cornel(ius) L. f. Sisena (Mommsen Münzwesen 540 nr. 137), und in einem neuerdings in Delphi gefundenen Senatsbeschluss vom J. 642 = 112 wird auf eine Entscheidung Bezug genommen, die ἐπὶ Γναίου Κορνηλίου Σισέννα στρατηγο[ῦ] ἢ ἀνθυπάτου (IV 8f., vgl. ... ἀνθυπάτωι Γναίωι Κορνηλίωι Σισένναι V 5) gefällt wurde (Colin Bull. hell. XXIII 1899, 20. 49 = Dittenberger Syll.² 930). Dieser Sisenna war offenbar Statthalter von Makedonien, und zwar
[1512]
im ersten Jahre als Praetor und im folgenden mit prorogiertem Imperium (vgl. Foucart Revue de philol. XXIII 1899, 261); Colin (a. O. 40) vermutet, dass seine Statthalterschaft zeitlich zusammenfällt mit dem gleichfalls in der Inschrift erwähnten Consulat eines P. Cornelius, und dass dieser P. Cornelius entweder P. Scipio Nasica Consul 616 = 138 oder P. Scipio Aemilianus Consul II 620 = 134 ist. Da kein anderer Cn. Sisenna bekannt ist, wird die Identität des Münzmeisters mit dem Praetor festzuhalten und die Münze ziemlich in den Anfang des 7. Jhdts. zu setzen sein.
373) Das Senatsconsult von Delphi ist inzwischen besser veröffentlicht und wiederholt behandelt worden, zuletzt von Klaffenbach Herm. LI 475–477 mit Anführung der übrigen Literatur. Demnach fällt Sisennas makedonische Statthalterschaft 637 = 117. Vgl. auch CorneliusNr. 202a in diesem Suppl.