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RE:Adrastos 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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altgriechischer Gott
Band I,1 (1893) S. 411 (IA)–416 (IA)
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Adrastos (episch Ἄδρηστος). 1) Altgriechischer Gott, der uns jedoch nur schon zum Heros herabgesunken entgegentritt.

A) Im Mutterlande.

Kulte

1) Zu Sekyon in einem Heroon auf dem Markte wurde A. besonders durch τραγικοὶ χοροί gefeiert, während Dionysos bei den Sekyoniern keine Verehrung genoss. Der Tyrann Kleisthenes hat vergeblich versucht, diesen A.-Kult aus seiner Stadt zu verdrängen (Herodot V 67). Auch das Grab des A. meinten die Sekyonier zu besitzen (Dieuchidas bei Schol. Pindar. N. IX 30). 2) In Megara bestand ein Totenkult des A. (Dieuchidas im 3. Buche seiner Μεγαρικά Schol. Pind. N. IX 30, aus ihm Pausanias I 43, 1). 3) Auf dem Κολωνὸς ἵππιος bei Athen stand nach Pausanias I 30, 4 ein ἡρῷον Πειρίθου καὶ Θησέως Οἰδίποδός τε καὶ Ἀδράστου; vgl. v. Wilamowitz Kydathen 103. Vielleicht ist A.-Kult auch in Argos anzunehmen, da Pausanias II 23, 2 dort in unmittelbarer Nähe des Dionysostempels οἰκία Ἀδράστου angiebt, der auch das Heiligtum des Amphiaraos nicht fern gelegen habe.

Sagen

Obgleich sich in Sekyon der Kult des A. lange gehalten hat, sind doch nur wenige Beziehungen desselben zu dieser Stadt überliefert. In der Aufzählung der Städte Agamemnons heisst es bei Homer Il. II 572 καὶ Σεκυῶν’, ὅθ’ ἄρ’ Ἄδρηστος πρῶτ’ ἐμβασίλευεν. Auch die sekyonischen Königslisten führen ihn auf: die in des Eusebios Chronicon (p. 50f. ed. Schoene) aus Kastor geschöpfte (Chronogr. frg. p. 153 hinter der Herodotausgabe bei Firmin-Didot; s. Eusebios Chron. p. 56f. Schöne) nennt ihn als 23., durch 2 Namen von Polybos getrennt; die von Pausanias II 6, 6 benutzte (durch Menaichmos [412] von Sekyon vermittelte? vgl. Schol. Pind. N. IX 30. Lübbert de Adrasti regno Sicyonio, Bonn. Prgr. 1884) führt ihn als Nachfolger des Polybos an 17. Stelle auf. Menaichmos von Sekyon (Schol. Pind. N. IX 30) erzählt, A. habe den Tempel der Ἥρα Ἀλέα in Sekyon gegründet. Pindar N. IX 9 preist den A. als Stifter von Wettkämpfen in Sekyon zu Ehren des Phoibos, was die Scholien für eine poetische Fiction erklären, da erst der Tyrann Kleisthenes diese pythischen Spiele eingerichtet habe. Vgl. Lübbert de ludis Pythiis Sicyoniis, Bonn. Progr. 1883/4; de Pindaro Clisthenis Sicyonii institutorum censore, Bonn. Prgr. 1884.

Dennoch erscheint A. in den Sagen stets als König von Argos (vgl. Paus. VII 17, 7 Φορωνείδης) und auch in der ältesten erkennbaren Version ist er nur lose mit Sekyon verknüpft. Diese ist erhalten bei Pindar N. IX. Herodot V 67. Menaichmos von Sekyon (Schol. Pind. N. IX 30). Schol. B zu Il. II 572. Servius Aen. VI 480, und geht auf ein homerisches Epos (Ἀμφιάρεω ἐξέλασις?) zurück; vgl. Bethe Theb. Heldenl. 43ff. Nach ihr ist A. Sohn des Biantiden Talaos, Königs in Argos, und der Lysimache (so nennt sie Menaichmos, Λυσιάνασσα Pausanias II 6, 6, Λυσίππη Schol. Platon. Polit. 590 a), der Tochter des Königs Polybos von Sekyon. Amphiaraos, der Melampodide, und die Anaxagoriden, beide Könige in Argos, erschlagen Pronax, des Talaos Sohn (daher die Feindschaft zwischen Lykurgos, dem Sohne des Pronax, und Amphiaraos; am amyklaeischen Throne waren sie streitend dargestellt, A. und Tydeus sie trennend. Pausan. III 18, 12; vgl. O. Jahn Ber. d. sächs. Ges. d. W. 1853, 21. Bethe a. O. 49 n. 11) und vertreiben seinen Bruder A. und die Seinigen. Diese fliehen nach Sekyon, wo der alte kinderlose Polybos seinem Enkel A. seine Herrschaft vererbt. So wieder zu Macht gekommen, kehrt A. in das väterliche Argos zurück, versöhnt sich mit Amphiaraos und giebt ihm seine Schwester Eriphyle zum Weibe. In dieser Sage spiegeln sich die Il. II 570 vorausgesetzten und von Steffen (Karten von Mykenai, Text 1ff.) aus den ältesten argivischen Befestigungen und Wegebauten erschlossenen Verhältnisse wieder: engster Zusammenhang zwischen Achaia und dem nordwestlichen Teile von Argos und feindlicher Gegensatz dieser Macht zum übrigen Argos.

Die jüngere Sagenform (der Thebais) scheint A. nur als König von Argos ohne Beziehung zu Sekyon zu kennen.

Seine Hauptrolle spielt A. in der Sage vom Zuge der Sieben gegen Theben. In allen ihren Formen ist A. der Herzog der sieben Helden. Die Veranlassung giebt Polyneikes, des Oidipus Sohn. Aus Theben flüchtig, bei Nacht in die Halle des A. gekommen, gerät er um die Lagerstatt in Kampf mit Tydeus. Der auf den Lärm herbeigeeilte A. erkennt in den wilden Kämpen die ihm vom Orakel verheissenen Schwiegersöhne, Eber und Löwe, und nimmt sie als solche auf. Eurip. Hiketid. 133ff.; Phoiniss. 408ff. mit Scholien. Diod. IV 65. Apd. I 8, 5, 3 (vgl. Schol. ABD zu Il. XIV 120). III 6, 1, 2–4. Hygin. fab. 69. Schol. AD zu Il. IV 376. Statius Theb. I 375ff. Mythogr. Vatic. II 80. Eustathios [413] zu Il. IV 880 von Euripides abhängig (Spiro de Eurip. Phoinissis, diss. Berl. 1884), dieser vielleicht von einem alten Epos: Bethe 166ff.

Eine andere Sagenform setzt die chalkidische Vase in Kopenhagen voraus (Arch. Zeitg. 1866 Tfl. 206 = Baumeister Denkm. S. 17 Fig. 19), deren Bild Abeken (Ann. d. Inst. 1839, 255) trotz Heydemann (Arch. Ztg. 1866, 130) richtig gedeutet zu haben scheint. Der bärtige ΑΔRΕΣΤΟΣ liegt in seiner Halle auf der Kline, ihm gegenüber an einer Säule (neben dem Herde? vgl. das μέγαρον von Tiryns) hocken schutzflehend zwei wegen der dem A. ähnlichen Gewandung und Haartracht für Männer zu haltende jugendliche Gestalten TVDEVΣ und Polyneikes (?); drei Frauen stehen dabei.

Für seinen Schwiegersohn Polyneikes unternimmt A. den Zug gegen Theben. Nur Amphiaraos, der als Seher das böse Ende voraus weiss, will nicht mitziehen. Über die Art, wie auch er zur Teilnahme am Kriege bewogen wird, sind zwei Versionen zu unterscheiden, von denen die herrschend gewordene jüngere (der Thebais?) den A. ausschliesst. Die ältere (vielleicht der Ἀμφιάρεω ἐξέλασις?) knüpft an die oben S. 412 erzählte Sage an. A., von Sekyon in das angestammte Argos zurückgekehrt, macht mit seinem Feinde Amphiaraos Frieden mit der Bestimmung, dass bei künftigen Streitigkeiten Eriphyle, des A. Schwester und des Amphiaraos Gemahlin, zwischen beiden entscheiden und ihr Schiedsspruch beide binden solle. Der Plan, gegen Theben zu ziehen, bringt den Zwiespalt und Eriphylens Schiedsamt. Da besticht sie A. durch ein goldenes Halsband: sie entscheidet für den Bruder gegen den Gemahl und Amphiaraos muss dem Vertrage gemäss gehorchen. Pindar N. IX mit Schol. zu v. 35. Schol. Od. XI 326. Apollodor. III 6, 2. Diodor. IV 65, 5. Hygin. fab. 73. Vgl. Bethe 51ff.

Als erste Etappe des Zuges der Sieben gilt seit Alters Nemea. A. scheint mit Nemea alt und ursprünglich verbunden zu sein: denn eine Quelle in Nemea heisst Ἀδράστεια (Paus. II 15, 3, s. d. Nr. 1) und A. tritt in beiden Versionen über die Stiftung der nemeischen Spiele hervor. Nach der wohl älteren (Hypothesis zu Pindars Nemeen III, Boeckh S. 425. Abel II 10 Z. 1. Aelian V. H. IV 5) wurden sie zuerst gefeiert zum Andenken an den Bruder des A., Pronax, des Lykurgos Vater, und nach Pindar N. VIII 51 fanden sie schon statt längst vor dem Streite des A. und der Kadmeier. Direct als Stifter der Nemeen wird A. von Pindar N. X 28 genannt (vgl. Didymos im Schol. zu v. 49), und als solcher erscheint er in der Vulgärsage, welche die nemeischen Spiele als Totenfeier für Archemoros-Opheltes, des Lykurgos Söhnchen, von den Sieben einrichten lässt: Aischylos Nemea Nauck Fr. Trg.² p. 49. Euripides Hypsipyle (405), Nauck Fr. Trg.² 752ff. (vgl. Welcker Die griech. Trag. II 554). Apollodor. III 6, 4, 4. Hygin. fab. 74. 273. Hypothesis zu Pindars Nemeen. Statius Theb. VI. Tzetzes zu Lykophr. 373. Welcker Ep. Cykl. II² 350.

In den Kämpfen vor Theben scheint die ursprüngliche Sage den A. als einen der Sieben gezählt zu haben, und hat ihn wie alle andere [414] den thebanischen Helden und dem Götterzorn erliegen lassen. Denn, wie Usener (bei Bethe 65) gezeigt, ist das Brüderpaar der Ilias II 828. XI 328 Ἄδρηστος und Ἄμφιος, welche trotz der Abmahnung ihres Vaters den Troern zu Hülfe ziehen und von Diomedes getötet werden, identisch mit den mutterländischen Heroen A. und Amphiaraos (Ἄμφιος ist Kurzform desselben Namens), welche ebenso wie jene ihren Tod im Kriege vorherwussten, aber dennoch auszogen. Dazu stimmt sein Name (α – διδράσκω), und erst so erduldet A. wirkliche Leiden, welche nach Herodot V 67 die Sekyonier mit τραγικοὶ χοροί feierten. Auch sprechen Homer Il. IV 409 und Hesiod W. u. T. 162 vom Untergange sämtlicher Argiver-Helden vor Theben und auch Pindar N. IX erwähnt die Flucht des A. nicht.

Im Epos Thebais dagegen ist A. als Heerkönig nicht in die Zahl der Sieben eingerechnet, wenn anders deren Liste bei Aisch. Sept. Soph. Oidip. Col. 1313. Eurip. Supplic. 860 mit Recht auf die Thebais zurückgeführt sind. Aus dem allgemeinen Verderben der Argiver entflieht allein A. mit seinem göttlichen Rosse Areion (s. d.): Pausan. VIII 25, 8 ἐν δὲ Θηβαίδι Ἄδραστος ἔφευγεν ἐκ Θηβῶν εἵματα λυγρὰ φέρων σὺν Ἀρειόνι κυανοχαίτῃ. Vgl. Hom. Il. XXIII 346 mit Schol. Pindar I. VII 10. Aisch. Sept. 50. Eurip. Suppl. Apollodor III 6, 8, 5. Hygin. Fab. 70. Schol. Eurip. Phoiniss. 409. Strab. IX 404. Paus. IX 9, 3. Welcker Ep. Cyklus II² 369 übersetzt „mit Trauergewändern“ und lässt ihn demgemäss erst nach Bestattung seiner Gefährten heimziehen, mit Berufung auf Schol. Pind. Ο. VI 15; vgl. Rohde Psyche 107, 1. Dagegen Bethe 93ff.: nach jenem Fragment der Thebais sei A. aus der Schlacht mit Not fliehend zu denken, seine gefallenen Genossen aber seien nach diesem Epos von den Thebanern nach homerischer Sitte den Tieren zum Frasse hingeworfen worden. Auf dieser Sage seien die Ἐλευσίνιοι des Aischylos, Ἱκέτιδες des Euripides u. s. w. aufgebaut.

In der Epigonensage steht A. ganz im Hintergründe. Nach Dieuchidas von Megara (Schol. Pind. N. IX 30 und Pausanias I 43, 1) ist A. als Greis aus Kummer über den Tod seines Sohnes Aigialeus vor Theben in Megara gestorben. Nach den Worten des Pausanias muss man A. auch als Führer des Epigonenzuges ansehen; als solcher erscheint er auch bei Pindar P. VIII 50; vgl. Suidas s. Ἀδράστεια Νέμεσις.

Dass im alten Epos A. als honigsüsser Redner wie Nestor gefeiert worden sei, haben Boeckh Pindar II 2, 155 und Welcker Ep. Cykl. II² 367 aus Tyrtaios frg. 12, 8 geschlossen; vgl. Plat. Phaidr. 269a.

In der von den Athenern im 5. Jhdt. entwickelten Sage, Theseus habe die Thebaner durch Waffengewalt gezwungen, die Leichen der gefallenen Argiver zur Bestattung herauszugeben, spielt A. als der allein Gerettete eine Rolle. Er trat als Bittflehender auf in den Ἐλευσίνιοι des Aischylos (Plut. Thes. 29) und mit den Witwen und Waisen der Gefallenen in den Ἱκέτιδες des Euripides; Isokr. IV 55. Diod. IV 65. Apollod. III 7, 1, 2. Paus. I 39, 2; vgl. Wellmann de Istro Callim. diss. Greifsw. 1883, 83. Eine andere Version liess A. in Athen am Altare des [415] Ἔλεος statt in Eleusis flehen: Apollodor III 7, 1, 2. Statius Theb. XII 482. Nikephoros I 499, 3 Walz. Eine Tragödie A. unbekannten Inhaltes hat Achaios geschrieben, Nauck Frg. Trag.² S. 746. Ein namenlos überliefertes Fragment (Nauck Frg. Trg.² adespota 358) einer Stichomythie zeigt A. und Alkmeon, den Mörder seiner Mutter Eriphyle, Schwester des A., im Streit. Antimachos von Kolophon (s. d.) in seiner Thebais hat der alten Tradition getreu den A. als Führer der Sieben gegen Theben gefeiert. Im 5. Buche war ein Gastmahl des A. geschildert, bei dem Honigmeth kredenzt wurde (Athen. XI 468; vgl. Welcker Ep. Cykl. II² 327 mit n. 14). Er lässt den A. fahren auf dem Zweigespann des Καιρός und Ἀρείων, dessen dritter Herr A. ist (Pausan. VIII 25). Statius in seiner Thebais hat, aus verschiedenen Quellen schöpfend, die dargelegten Traditionen ineinandergearbeitet.

Die bildliche Überlieferung über A. bei Overbeck Gall. heroisch. Bildw. S. 81ff. Benndorf Heroon von Gjölbaschi-Trysa 187ff. Robert Homer. Becher (50. Berl. Winckelmannsprogr.) 82. Brunn-Körte Relievi delle urne Etrusche II Tfl. XXIff. S. 56ff.

Litteratur: Welcker Ep. Cyklus² II 320ff. Lübbert 3 Programme, Bonn 1883/4. Bethe Theb. Heldenl. 42ff. 52ff.

B) In Asien.

A. erscheint hier ganz parallel der mutterländischen Sage im troischen Kriege: mit seinem Bruder Amphios zieht er trotz der Mahnungen seines Vaters, des Sehers Merops von Perkote, in den Krieg und erliegt seinem Schicksal durch die Hand des Diomedes, Il. XI 328ff. II 828ff. S. oben S. 414. Als identisch mit diesem ist sowohl der A. Il. VI 37ff. zu betrachten, der bei der Flucht aus dem zerbrochenen Wagen (vgl. denselben Zug in der Sage des mutterländischen A. bei Strabon IX 404 aus der Gründungslegende des boeotischen Ἅρμα) geschleudert von Menelaos gefangen, von Agamemnon getötet wird, und der A. Il. XVI 694, der nur mit nacktem Namen als eines der Opfer des Patroklos aufgezählt ist. Auch mit dem troischen Königsgeschlechte erscheint A. bei Apollodor III 12, 3, 8 verbunden durch eine Tochter Eurydike, Gemahlin des Ilos. An der Nordostecke der Troas, die Il. II 828 als Heimat des A. bezeichnet wird, hat sich die Erinnerung an ihn erhalten im Namen der Stadt Ἀδράστεια (zwischen Parion und Priapos), im Kulte der Νέμεσις Ἀδράστεια (s. d.) und den Localsagen, die ihn als Gründer und Stifter nennen (Antimachos bei Strab. XIII 588. Apollon. Rhod. I 1116 mit Schol. Strab. a. a. O. aus Kallisthenes. Steph. Byz. s. Ἀδράστεια. Suid. s. v.).

Die Identität des asiatischen A. mit dem mutterländischen hat schon Welcker Kl. Schr. V 34 gesehen. A. erscheint als ein göttliches Wesen, verehrt von einem urgriechischen Stamme, der seinen Kult sowohl in der alten Heimat zäh festhielt, als auch übers Meer mitführte. Zum Heros herabgesunken, spielt er zunächst als gewaltiger König und Heerführer, dann als tapferer Held, schliesslich als leerer Name in einer troischen Androktasie eine bedeutende Rolle in der Heldensage.

Sein göttliches Wesen ist schwer zu erkennen. [416] In Sekyon erscheint er als ein dem Dionysos ähnliches Wesen: deshalb hat Welcker Kl. Schr. I 24 seinen Namen mit ἁδρός, ἁδροσύνη zusammengestellt und ihn als „Fülle des Sprossens“ erklärt. Andererseits erscheint er in der ältesten Sagenform als einer, der seinem Schicksal nicht entrinnen kann, wozu seine Verbindung mit der Nemesis trefflich passt. Daher wird sein Name von α–διδράσκω abgeleitet. Vgl. Pape-Benseler und Curtius Gr. Etymologie⁵ 238 (ἄδραστος = unentfliehbar).

[Bethe. ]