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Pfingstgruß

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Louise Otto
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Titel: Pfingstgruß
Untertitel:
aus: Mein Lebensgang. Gedichte aus fünf Jahrzehnten. S. 248-249
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1860-1870
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Moritz Schäfer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Pfingstgruß.


Da ist das heil’ge Pfingsten wieder!
Des Lenzes und des Geistes Gruß
Senkt sich mit ihm zur Erde nieder
Im Sonnenglanz und Blütenkuß.

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Halb wie der Maien leises Zittern

Im hellen Morgensonnenstrahl,
Halb wie ein dröhnendes Gewittern
Erklingt der Andacht Pfingstchoral.

„O heil’ger Geist, dereinst gesendet

10
Zum Kampf der Jünger Schar zu weihn,

Daß sie vom Niedern abgewendet
Dem Höchsten diene nur allein. –

O heil’ger Geist, komm zu uns allen,
Die wir auch heute kampfbereit

15
Zum Ziele der Erlösung wallen,

Von dem die Menschheit noch so weit.“

Sich Deinem Dienste recht ergeben
Heißt: nur für Freiheit, Lieb’ und Licht
Das Schwert des Geistes aufzuheben,

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Das blutlos selbst den Sieg erficht.


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Doch thut es not dies Schwert zu schwingen

Gen Sclaventum und Haß und Nacht.
Bis Volk um Volk aus ihren Schlingen
Zum selgen Freiheitstag erwacht.

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Heil ist nur auf des Lichtes Bahnen,

Nur sie zu wandeln Ehr und Ruhm,
Drum wählt gehorsam seinem Mahnen
Des heil’gen Geistes Rittertum!

Laßt hoch und stolz sein Banner wehen

30
Mit frischem Maienlaub umkränzt,

Bis wir es siegreich flattern sehen
Von Geistesflammen überglänzt.

Bis alles Volk, selbst geistdurchdrungen,
Vereint, erleuchtet, und befreit

35
Ein ew’ges Pfingsten sich errungen,

Voll Lieb’ und Licht und Herrlichkeit.