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MKL1888:Winnecke

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Winnecke“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Winnecke“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 677
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Winnecke. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 677. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Winnecke (Version vom 06.02.2025)

[677] Winnecke, Friedrich August Theodor, Astronom, geb. 5. Febr. 1835 zu Großheere im Hannöverschen, studierte zu Berlin, wo er 1856 mit der Abhandlung „De stella η Coronae Borealis duplici“ promovierte, ward Gehilfe an der Sternwarte in Bonn, 1858 Adjunkt an der Nikolaisternwarte in Pulkowa, schied zehn Jahre später aus russischen Diensten und lebte einige Jahre in Karlsruhe, wo er auf einer von ihm eingerichteten Privatsternwarte beobachtete, bis er 1872 als Professor der Astronomie und Direktor der provisorischen Sternwarte an die neuorganisierte Universität Straßburg berufen ward, wo unter seiner Leitung eine großartige Sternwarte erbaut wurde. 1886 trat er in den Ruhestand. Unter seinen Arbeiten sind namentlich zu erwähnen: Baubestimmungen von Doppelsternen, die Ermittelungen der Sonnenparallaxe aus den Beobachtungen des Mars in seiner Opposition 1862 (8,964″) und eine Anzahl Kometenentdeckungen; nach W. ist ein teleskopischer Komet von nur 51/2 Jahren Umlaufszeit benannt, der zuerst 12. Juni 1819 von Pons in Marseille entdeckt, dessen Periodizität aber erst nach der Beobachtung von W. 8. März 1858 erkannt wurde. W. war auch Vorstandsmitglied der Astronomischen Gesellschaft und leitete als Mitglied der Kommission für Beobachtung des Venusdurchganges die astronomischen Vorarbeiten.