Zum Inhalt springen

MKL1888:Windischmann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Windischmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Windischmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 671
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Windischmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 671. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Windischmann (Version vom 03.02.2025)

[671] Windischmann, Karl Joseph Hieronymus, Naturphilosoph, geb. 24. Aug. 1775 zu Mainz, 1803 Professor der Philosophie und Universalgeschichte in seiner Vaterstadt, 1811 auch Bibliothekar, erhielt 1818 die katholische Professur der Philosophie an der neugegründeten Universität zu Bonn, wo er 23. April 1839 starb. Seine wissenschaftliche Richtung war anfänglich durch die ursprüngliche Form der Schellingschen Naturphilosophie, die seiner Neigung zu mystischer Naturanschauung und Theosophie entsprach, in seinen spätern Jahren durch die orthodoxe Geschichtsauffassung Friedr. Schlegels (nach dessen Übertritt zum Katholizismus) bedingt, dessen Vorlesungen W. 1837 herausgab. Von seinen (zum Teil die Astrologie, Alchimie und Magie betreffenden) Schriften sind zu erwähnen: (der Philosophie feindselige) „Kritische Betrachtungen über die Schicksale der Philosophie in der neuern Zeit etc.“ (Frankf. 1825) und „Die Philosophie im Fortgang der Weltgeschichte“ (Bonn 1827–34, 4 Bde.), sein Hauptwerk, bei welchem W. seine (und seines Sohns Friedrich) Kenntnis der orientalischen Sprachen zu Hilfe kam, und dessen erster Band eine verdienstliche Darstellung der Philosophie im Morgenland, besonders in Indien, enthält. – Einer seiner Söhne, Friedrich W., geb. 13. Dez. 1811, erst Domkapitular zu Freising, seit 1846 Generalvikar des Erzbischofs von München-Freising, gest. 24. Aug. 1861, hat sich als gelehrter katholischer Theolog wie als gründlicher Kenner der altindischen Sprache und Litteratur einen Namen erworben. Er schrieb unter anderm: „Sancara, sive de theologumenis Vedanticorum“ (Bonn 1833); „Über den arischen Ursprung der armenischen Sprache“ (Münch. 1844); „Über den Somakultus“ (das. 1847); „Ursachen der arischen Völker“ (das. 1853); „Die persische Anahita oder Anaitis“ (das. 1856); „Mithra“ (Leipz. 1857) u. „Zoroastrische Studien“ (Berl. 1863).