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MKL1888:Waldenburg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Waldenburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Waldenburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 347348
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Waldenburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 347–348. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Waldenburg (Version vom 27.03.2023)

[347] Waldenburg, 1) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk [348] Breslau, an der Polsnitz und im Mittelpunkt des Waldenburger Gebirges (s. d.), Knotenpunkt der Linien Kohlfurt-Sorgau und Altwasser-Wrangelschacht der Preußischen Staatsbahn, 434 m ü. M., hat eine evangelische, eine altlutherische, eine apostolische und eine kath. Kirche, eine kath. Kapelle und eine Synagoge, ein Gymnasium, ein Amtsgericht, 2 Bergreviere, eine große Porzellanfabrik und Porzellanmalerei, Tafelglas-, Maschinen-, Zündhölzer-, Schamottestein- und Öfenfabrikation, Herstellung von Benediktiner-Likör, Flachsspinnerei, Steinkohlenbergbau und (1885) 13,000 meist evang. Einwohner. In seiner nächsten Nähe das Dorf Ober-W. mit Kohlengrube, großer Maschinenspinnerei, Schloß und (1885) 3615 Einw. – 2) Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Glauchau, an der Zwickauer Mulde und der Linie Glauchau-Wurzen der Sächsischen Staatsbahn, 257 m ü. M., ist Hauptstadt der fürstlichen Rezeßherrschaft W. des Hauses Schönburg (s. d.), hat eine evang. Kirche, ein großes, seit dem Brand von 1848 prachtvoll wieder aufgebautes fürstlich Waldenburgsches Residenzschloß mit Park, ein Schullehrerseminar, ein Amtsgericht, bedeutende Strumpfwaren- und Handschuhfabrikation, Korsett-, Posamenten-, Wagenborten- und Kartonagenfabriken, Weberei für wollene und baumwollene Stoffe und (1885) 2960 meist evang. Einwohner. Dabei die Dörfer Alt-W. und Altstadt-W. mit 980, bez. 1746 Einw. (in letzterm berühmte Töpferei [Waldenburger Gefäße], Posamenten- und Strumpfwarenfabrikation) und der fürstliche Park Grünfeld mit Mausoleum. Vgl. Hanschmann, Chronik der Stadt W. (Glauchau 1880). – 3) Stadt im württemberg. Jagstkreis, Oberamt Öhringen, zur Standesherrschaft des Fürsten von Hohenlohe-W.-Schillingsfürst gehörig, an der Eisenbahn Heilbronn-Krailsheim, 507 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Schloß und (1885) 1305 Einw.