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MKL1888:Trōas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Trōas“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Trōas“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 855
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Trōas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 855. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tr%C5%8Das (Version vom 29.05.2023)

[855] Trōas, Landschaft in Kleinasien, der nordwestlichste, zwischen dem Hellespont und dem Adramyttenischen Meerbusen (Golf von Edremid) vortretende Teil der Halbinsel, seit der Diadochenzeit unter dem Gesamtnamen Mysien mit inbegriffen, ist größtenteils erfüllt von den Verzweigungen des zu 1750 m Höhe steil aufsteigenden waldreichen Idagebirges (Kaz Dagh), zwischen denen nur das eine größere Thal des Skamandros (Menderes), der zum Hellespont hinab mehrere breitere Stufenebenen durchfließt, sich hinzieht. Nach dem vorhistorischen (vielleicht den Illyriern verwandten) Volk der Troer benannt, wurde es, namentlich an der Küste, von peloponnesischen Achäern und böotischen Äoliern besetzt, während sich im Binnenland Reste des alten, mit den Troern einst eng verbundenen Volkes der Dardaner oder Teukrer bis in die Zeit der persischen Herrschaft erhielten. T. entspricht etwa dem heutigen Liwa Tschanak-Kalessi. T. war die Stätte des Homerischen Troja (s. d.). Wichtigere Orte aus historischer Zeit waren Dardanos, Abydos, Lampsakos u. a.