Zum Inhalt springen

MKL1888:Tornādos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tornādos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Tornādos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 763764
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Tornado
Wiktionary-Logo
Wiktionary: Tornado
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Tornādos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 763–764. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Torn%C4%81dos (Version vom 16.11.2022)

[763] Tornādos (span.), Name von Wirbelstürmen, welche zwar an Stärke den gewaltigsten Orkanen Westindiens, des Indischen und Chinesischen Meers oft gleichkommen, aber einen verhältnismäßig kleinern Raum umfassen und auch von geringerer Dauer sind. Ihr Durchmesser sinkt von einigen Meilen oft bis auf einige tausend Fuß herab. Sie kommen am häufigsten in den östlichen Staaten Nordamerikas und an der Westküste von Afrika als sogen. Landtornados vor, bewegen sich in der Regel von SW. nach NO. über die Erdoberfläche fort und richten oft ungeheure Verheerungen an. Seetornados trifft man am häufigsten in dem Bereich und der Nachbarschaft der Region der Kalmen (s. d.); sie sind hier außerordentlich heftig und sehr gefährlich für die [764] Schiffe. Die T. werden von einem sehr kräftigen aufsteigenden Luftstrom gebildet, welcher in der Höhe seine Wasserdämpfe verdichtet. Auf diese Weise entsteht über den T. regelmäßig die Sturmwolke, eine kleine schwarze Wolke, das sogen. Ochsenauge, welche rasch zunimmt und sich nach oben hin trichterförmig erweitert. Sie bilden einerseits den Übergang zu den Tromben oder Windhosen (s. Trombe), anderseits zu den Cyklonen oder eigentlichen Wirbelstürmen (s. Wind). Vgl. Reye, Die Wirbelstürme, T. und Wettersäulen (Hamb. 1872).