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MKL1888:Spannungszeiger

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Spannungszeiger“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Spannungszeiger“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 870871
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Spannungszeiger. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 870–871. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Spannungszeiger (Version vom 18.03.2025)

[870]

Fig. 1. Schuckerts Spannungszeiger.

Spannungszeiger (Voltmeter), Instrumente, welche die Spannung eines elektrischen Stromes genau erkennen lassen. Die Bedingungen, welche an einen S. gestellt werden müssen, sind: er muß in seinen Angaben zuverlässig sein (Abweichungen höchstens bis zu 1 Proz.), der Zeiger muß sich ohne bedeutende Schwankungen auf eine bestimmte Stelle der Teilung einspielen; er darf von in der Nähe befindlichen Magneten, Maschinen, stromführenden Leitungen etc. nicht beeinflußt werden. Man hat mit Berücksichtigung [871] dieser Bedingungen in der Anziehung eines Stückes weichen Eisens durch eine stromdurchflossene Spule eine geeignete Lösung gefunden. Um die Spannung zwischen der positiven und negativen Leitung einer Stromquelle zu kontrollieren, verbindet man beide Leitungen durch einen genügend langen, dünnen Draht, welcher, spiralenförmig aufgewickelt, eine

Fig. 2. Spannungszeiger von Siemens u. Halske.

Spule mit vielen Windungen bildet. Der Wirkung dieser Spule wird ein Weicheisenstück ausgesetzt, welches seine Bewegung auf einen Zeiger überträgt und auf diese Weise über die Größe der Anziehung Aufschluß gibt. Die Größe der Anziehung richtet sich nach der Stromstärke, welche in der Spule herrscht und diese wieder nach der Spannungsdifferenz an den Enden der Spule; es gibt also die Größe der Anziehung des Eisenstücks ein Maß für die Spannung. Die verschiedenen S. unterscheiden sich im wesentlichen nur durch die Anordnung des Weicheisenstücks. So benutzt Schuckert (System Hummel)

Fig. 3. Schuckerts Spannungszeiger.

die Anziehung eines in einer Spule exzentrisch gelagerten Eisenstücks (Fig. 1, S. 870), Siemens und Halske die Anziehung eines Eisenstücks in eine Spule hinein (Fig. 2) etc. Früher verwendete man zur Spannungskontrolle die Anziehung stromdurchflossener Spulen auf permanente Magnete, kam jedoch bald davon ab, da permanente Magnete ihren Magnetismus sehr leicht verändern und gegen äußere Einwirkungen zu empfindlich sind, als daß eine zuverlässige Kontrolle möglich gewesen wäre. Fig. 3 zeigt die praktische Ausführung des Schuckertschen Spannungszeigers.