Zum Inhalt springen

MKL1888:Roßmann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Roßmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Roßmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 983
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Wilhelm Roßmann
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Roßmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 983. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ro%C3%9Fmann (Version vom 29.04.2024)

[983] Roßmann, Wilhelm, Kunsthistoriker, geb. 29. Mai 1832 zu Seesen (Braunschweig), studierte Theologie und besonders Geschichte, habilitierte sich 1856 bei der philosophischen Fakultät in Jena und schrieb: „Betrachtungen über das Zeitalter der Reformation“ (Jena 1858) und „Die makkabäische Erhebung“ (Leipz. 1860). 1860 wurde R. Erzieher des Prinzen (jetzigen Erbprinzen) Bernhard von Sachsen-Meiningen, in welcher Stellung er bis 1869 verblieb. Während dieser Zeit wandte er sich vorzugsweise kunstgeschichtlichen Studien zu und bearbeitete für die Meininger Hofbühne: „Orest, Tragödie des Äschylos“ (Stuttg. 1867). Den Winter 1868/69 verlebte er mit seinem Zögling in Neapel, auf Sizilien und in Rom und veröffentlichte nach der Rückkehr: „Vom Gestade der Kyklopen und Sirenen“ (Leipz. 1869, 2. Aufl. 1880) und „Eine protestantische Osterandacht in St. Peter zu Rom“ (Oldenb. 1871, 2. Aufl. 1872). 1872 wurde er Professor der Kunstgeschichte an der Kunstschule zu Weimar und schrieb hier bei Gelegenheit der 400jährigen Geburtsfeier Cranachs (1872) das dramatische Charakterbild „Meister Lukas“ (2. Aufl., Oldenb. 1883). Im Winter 1872/73 begleitete er den Erbprinzen von Meiningen auf einer großen Reise in den Orient, deren Frucht die „Gastfahrten“ (Leipz. 1880) waren. Ostern 1873 wurde R. als Professor der Kunstgeschichte an die Akademie zu Düsseldorf berufen, vertauschte aber noch in demselben Jahr diese Stellung mit derjenigen eines vortragenden Rats in der Generaldirektion der königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden. Er entwarf die Pläne für die künstlerische Ausschmückung des Hoftheaters und der Albrechtsburg zu Meißen und übernahm die Oberleitung der letztern (vgl. seine Schrift „Die künstlerische Ausschmückung der Albrechtsburg zu Meißen“, Dresd. 1878). 1881 begann er die Herausgabe einer Sammlung von Kupferstichen nach modernen Gemälden der Dresdener Galerie, die erst nach seinem Tod abgeschlossen wurde. Er starb 6. Febr. 1885.