MKL1888:Riesa
[825] Riesa, Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Dresden, Amtshauptmannschaft Großenhain, an der Elbe, Knotenpunkt der Linien Chemnitz-R., Leipzig-Dresden u. Nossen-Elsterwerda der Sächsischen Staatsbahn, 107 m ü. M., hat ein altes Schloß (ehemals Kloster, jetzt als Rathaus dienend), eine Handels- und eine Schifferschule, ein Knabenrettungshaus, eine große Eisenbahnbrücke, einen neuen, großen Hafen, ein Amtsgericht, ein bedeutendes Eisenwerk (in der Nähe), Marmorwaren-, Wagen-, Korsett-, Möbel- und Parkettfußbodenfabrikation, Schiffbau, Dampfschneide- und Ölmühlen, Feilenhauerei, Ziegeleien, ansehnliche Speditionsgeschäfte, Schiffahrt und (1885) mit der Garnison (eine Abteilung reitende Feldartillerie Nr. 12) 7390 meist evang. Einwohner. – R. erhielt schon 1632 Stadtrechte, ward aber wieder Flecken und blieb unbedeutend bis zur Entwickelung des Eisenbahnsystems; 1859 wurde es zum zweitenmal zur Stadt erhoben.