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MKL1888:Quenstedt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Quenstedt“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Quenstedt“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 512513
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Quenstedt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 512–513. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Quenstedt (Version vom 30.11.2023)

[512] Quenstedt, 1) Johann Andreas, luther. Scholastiker, geb. 1617 zu Quedlinburg, ward 1646 Privatdozent in Wittenberg, 1649 Professor der Theologie, 1684 Propst an der Schloßkirche und Konsistorialrat daselbst; starb 1688. Er war der eigentliche „Buchhalter und Schriftführer“ der Wittenberger Orthodoxie; sein Hauptwerk ist: „Theologia didacticopo-lemica sive Systema theologiae“ (Wittenb. 1685 u. 1690; Leipz. 1702–15, 2 Bde.). Vgl. Tholuck, Der Geist der lutherischen Theologen Wittenbergs (Hamb. 1852).

2) Friedrich August, Mineralog und Geolog, geb. 9. Juli 1809 zu Eisleben, studierte in Berlin und ging 1837 als Professor der Mineralogie, Geologie und Paläontologie nach Tübingen. Er schrieb: „Methode der Kristallographie“ (Tüb. 1840); „Handbuch der Mineralogie“ (das. 1854; 3. Aufl., das. 1877); „Grundriß der bestimmenden und rechnenden Kristallographie“ (das. 1873). Das Originelle seiner Behandlungsweise der Kristallkunde liegt in dem Ausbau der von Naumann zuerst angedeuteten Flächenprojektion behufs übersichtlicher Darstellung des geometrischen Zusammenhanges der Glieder eines Kristallsystems. Das größte Verdienst erwarb sich Q. durch seine Studien über die schwäbischen Sedimentformationen, in erster Linie über den Jura, die typische Gliederung desselben, die Petrefakten der verschiedenen Horizonte und die besondere Entwickelung und den Zusammenhang der einzelnen [513] fossilen Formen. Die Resultate seiner Forschungen enthalten die Schriften: „Das Flözgebirge Württembergs“ (2. Aufl., Tübing. 1851); „Der Jura“ (das. 1857); „Geologische Ausflüge in Schwaben“ (das. 1864); „Die Ammoniten des Schwäbischen Jura“ (Stuttg. 1884 ff.). Außerdem schrieb Q.: „Epochen der Natur“ (Tübing. 1861), „Handbuch der Petrefaktenkunde“ (3. Aufl., das. 1882–85), „Petrefaktenkunde Deutschlands“ (Leipz. 1846 ff.) und veröffentlichte populäre Vorträge über Geologie: „Sonst und Jetzt“ (Tübing. 1856) und „Klar und Wahr“ (das. 1872).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 694
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[694] Quenstedt, 2) Friedrich August, Mineralog und Geolog, starb 21. Dez. 1889 in Tübingen.