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MKL1888:Quaglio

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Quaglio“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Quaglio“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 13 (1889), Seite 493
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Quaglio. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 493. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Quaglio (Version vom 11.02.2024)

[493] Quaglio (spr. kwalljo), aus Luino am Lago maggiore stammende Künstlerfamilie[WS 1], die sich später nach München wandte. Domenico Q., der hervorragendste der Familie, geb. 1. Jan. 1786 zu München, wirkte als Dekorationsmaler elf Jahre am Münchener Theater. Seit 1819 widmete er sich der Ölmalerei und daneben der Lithographie und Radierung und unternahm verschiedene Reisen in Deutschland, an den Rhein, nach den Niederlanden, nach Frankreich, Italien und der Schweiz, um die vorzüglichsten Werke der mittelalterlichen Baukunst kennen zu lernen und auf seinen Gemälden wiederzugeben. Die letzte Zeit seines Lebens nahm die ihm vom Kronprinzen Maximilian von Bayern übertragene Wiederherstellung und Ausschmückung von Hohenschwangau fast allein in Anspruch; starb hier 9. April 1837. Er war Mitglied der Akademien zu München und Berlin. Q. erhob die Architekturmalerei wieder zu künstlerischer Bedeutung und übertraf in poetischer Auffassung sogar die alten Niederländer. Er gab auch eine „Sammlung merkwürdiger Gebäude des Mittelalters in Deutschland“ (Karlsr. 1810, 2 Bde.), „Ansichten merkwürdiger Gebäude in München“ (Münch. 1811, 2 Hefte) und „Denkmäler der Baukunst des Mittelalters in Bayern“ (das. 1816) heraus. – Sein Bruder Lorenz Q., geb. 19. Dez. 1793 zu München, widmete sich der Genremalerei und Lithographie. Die Blätter, welche er für das Münchener Galeriewerk und nach andern Gemälden ausführte, gehören zu den vorzüglichsten Leistungen dieser Art. Seine Gemälde bestehen in Darstellungen aus dem Mittelalter und in Schilderungen ländlicher Szenen aus dem bayrischen Hochland. Er starb 15. März 1869 in München. – Simon Q., der dritte Bruder, Hoftheatermaler und Dekorateur, geb. 23. Okt. 1795 zu München, gest. 8. März 1878 daselbst, fertigte treffliche Dekorationen und Architekturbilder in Öl, gewöhnlich Innenansichten, ausgezeichnet in Perspektive und von großer Schönheit und Klarheit des Tons. Des letztern Sohn Angelo, bayrischer Hoftheatermaler, geb. 13. Dez. 1829 zu München, erfreut sich wegen seiner schönen architektonischen Dekorationen eines weitverbreiteten Rufs.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 693
korrigiert
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[693] Quaglio, Angelo, Maler, starb 5. Jan. 1890 in München.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Künstlerfamile