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MKL1888:Pfleiderer

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pfleiderer“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Pfleiderer“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 971
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Pfleiderer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 971. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pfleiderer (Version vom 04.10.2023)

[971] Pfleiderer, 1) Otto, protest. Theolog, geb. 1. Sept. 1839 zu Stetten bei Kannstatt, studierte in Tübingen unter Baur Theologie, bereiste England und Schottland und ward Stiftsrepetent in Tübingen, wo er sich 1865 habilitierte. Nach einjähriger pastoraler Wirksamkeit in Heilbronn wurde er 1870 in Jena zum Oberpfarrer gewählt, vertauschte jedoch diese Stellung noch in demselben Jahr mit der eines ordentlichen Professors an der dortigen theologischen Fakultät und ward 1875 nach Twestens Tod als Professor der systematischen Theologie nach Berlin berufen. Er schrieb: „Moral und Religion“ (gekrönte Preisschrift, Haarlem 1871); „Friedr. Wilh. Joh. Schelling“, Gedächtnisrede (Stuttg. 1875); „Die Religion, ihr Wesen und ihre Geschichte“ (Leipz. 1869, 2 Bde.; 2. Aufl. 1878); „Der Paulinismus“ (das. 1873); „Religionsphilosophie auf geschichtlicher Grundlage“ (Berl. 1878, 2 Bde.; 2. Aufl. 1883–84); „Zur religiösen Verständigung“ (das. 1879); „Grundriß der christlichen Glaubens- und Sittenlehre“ (4. Aufl., das. 1888); „Das Urchristentum“ (das. 1887).

2) Edmund, philosoph. Schriftsteller, Bruder des vorigen, geb. 12. Okt. 1842 zu Stetten, besuchte gleichfalls das Tübinger Stift, an welchem er 1867–72 Repetent war, wurde nach kurzer pfarramtlicher Thätigkeit 1873 Professor der Philosophie an der Universität Kiel und 1878 in Tübingen. Er schrieb: „G. W. Leibniz als Patriot, Staatsmann und Bildungsträger“ (Leipz. 1870); „Leibniz als Verfasser von zwölf anonymen Flugschriften“ (das. 1870); „Erinnerungen und Erfahrungen eines Feldpredigers“ (Stuttg. 1874, eigne Erlebnisse während des deutsch-französischen Kriegs); „Empirismus und Skepsis in David Humes Philosophie“ (Berl. 1874); „Der moderne Pessimismus“ (das. 1875); „Die Idee eines goldenen Zeitalters“ (das. 1877); „Eudämonismus und Egoismus“ (Leipz. 1880); „Kantischer Kritizismus und englische Philosophie“ (Halle 1881); „Arnold Geulinx“ (Tübing. 1882); „Leibniz und Geulinx“ (das. 1884); „Lotzes philosophische Weltanschauung“ (2. Aufl., Berl. 1884); „Die Philosophie des Heraklit von Ephesos im Lichte der Mysterienidee“ (das. 1886); „Zur Lösung der platonischen Frage“ (Freiburg 1888).