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MKL1888:Peischwa

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Peischwa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Peischwa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 807
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Peischwa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 807. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Peischwa (Version vom 15.09.2022)

[807] Peischwa, ursprünglich der erste Minister der Marathen (s. d.), dessen Amt jedoch erblich wurde, und der zu Ende des 18. Jahrh. von seiner Residenz Puna aus die Staaten der Marathen von sich abhängig machte, infolgedessen sie später in ein Vasallenverhältnis zu ihm traten; aus der Auflösung des Marathenreichs gingen als die mächtigsten Staaten jene des Sindia in Gwalior und des Holkar in Indor hervor. 1802 kam der P. in Abhängigkeit von der Englisch-Ostindischen Kompanie; im Mai 1818 entsagte der letzte P., Badschi Rao, der Regierung und nahm von den Engländern einen Jahrgehalt an. Als Residenz wurde ihm Bithur bei Khanpur angewiesen; sein Adoptivsohn war Nana Sahib (s. d.), der im Sipoy-Aufstand von 1857 die leitende Rolle spielte.