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MKL1888:Nummulīten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Nummulīten“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Nummulīten“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 280281
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Nummulīten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 280–281. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Nummul%C4%ABten (Version vom 16.02.2025)

[280] Nummulīten (lat.), auch Linsen- oder Münzsteine genannt, ein ausgestorbenes, in der Kreide beginnendes, besonders für gewisse Schichten der untern Tertiärformation (s. d.) charakteristisches Geschlecht der [281] Rhizopoden (s. d.), und zwar zu der Ordnung der sogen. Foraminifera perforata gehörig. Die N. bilden scheiben- oder linsenförmige Körper von 2–60 mm Durchmesser und geringer Dicke. Die kalkige Schale ist im Innern durch eine dünne Platte, die ähnlich wie die Feder einer Taschenuhr spiralig aufgewunden ist, und durch viele schräg zu derselben stehende Querwände in eine große Anzahl Kammern geteilt. Doch sind diese alle durch feine Öffnungen miteinander in Verbindung. Die älteste Kammer liegt im Mittelpunkt der Scheibe und ist einfach kugelig. Die N. bilden einen Hauptbestandteil des sogen. Nummulitenkalks, aus dem beispielsweise die ägyptischen Pyramiden errichtet sind, und helfen so die großen Gebirgsmassen des Nummulitensystems zusammensetzen. Dieses verbreitet sich von den Pyrenäen aus durch die Alpen, Karpathen und den Kaukasus bis zum Himalaja und dem Altai und südlich vom Mittelmeer durch Ägypten, Algerien und Marokko hindurch; auch in den tiefern Schichten des Pariser Beckens ist es vertreten. S. die Abbildung von Nummulites auf Tafel „Tertiärformation I“.