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MKL1888:Meineke

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Meineke“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 432
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Meineke. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 432. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Meineke (Version vom 23.08.2021)

[432] Meineke, August, ausgezeichneter Philolog, geb. 8. Dez. 1790 zu Soest in Westfalen, vorgebildet zu Schulpforta, studierte seit 1810 in Leipzig, besonders unter Hermann, wurde 1811 Lehrer am Conradinum zu Jenkau (bei Danzig), 1815 Professor am Danziger Gymnasium, 1817 Rektor desselben, 1826 Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums zu Berlin, 1830 Mitglied der Akademie, trat 1857 mit dem Titel eines Geheimen Regierungsrats in den Ruhestand und starb in Berlin 12. Dez. 1870. M. war Meister der Konjekturalkritik. Sein Hauptwerk sind die „Poëtarum comicorum graecorum fragmenta“ (Berl. 1839–57, 5 Bde.; kleinere Ausg., das. 1847, 2 Bde.). Vorstudien dazu waren die „Curae criticae in comicorum fragmenta ab Athenaeo servata“ (Berl. 1814), „Quaestiones Menandreae“ (das. 1818), „Menandri et Philemonis reliquiae“ (das. 1823), „Quaestiones scenicae“ (das. 1826–30, 3 Tle.); damit verbindet sich die Textrezension des Aristophanes (Leipz. 1860, 2 Bde.; dazu „Vindiciae Aristophaneae“, das. 1865). Sodann hat M. hervorragende Verdienste um die alexandrinischen Dichter. Hierher gehören: „Analecta alexandrina“ mit den Fragmenten des Euphorion, Rhianos, Alexandros Ätolos, Parthenios (Berl. 1843) und die Ausgabe des Kallimachos (das. 1861); auch veröffentlichte er: „Delectus poëtarum anthologiae graecae“ (das. 1842) und „Choliambica poësis Graecorum“ (hinter dem Babrios von Lachmann, das. 1845). Sonst edierte er von den Geographen „Scymni Chii et Dionysii descriptio Graeciae“ (Berl. 1846), Stephanos von Byzanz (das. 1850, Bd. 1) und Strabon (Leipz. 1852–53, 3 Bde.; dazu „Vindiciae Strabonianae“, Berl. 1852); von spätern Prosaikern noch Alkiphron (Leipz. 1853), Stobäos (das. 1855–63, 6 Bde.), Athenäos (das. 1858–67, 4 Bde.; dazu „Exercitationes in Athenaei Deipnosophistas“, Berl. 1843–46, 2 Tle.); von griechischen Dichtern Theokrit, Bion und Moschos (das. 1825, 1836 u. 1856), des Äschylos „Perser“ (das. 1853) und „Prometheus“ (das. 1853), des Sophokles „Antigone“ (das. 1861) und „Ödipus Koloneus“ (das. 1863); von Lateinern den Horaz (das. 1834, 1844 u. 1854). Vgl. F. Ranke, Aug. M. (Leipz. 1871); Sauppe, Zur Erinnerung an M. und Bekker (Götting. 1872).