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MKL1888:Martigny

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Martigny“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Martigny“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 295
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Martigny. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 295. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Martigny (Version vom 18.01.2024)

[295] Martigny (spr. -tinji, deutsch Martinach), drei schweizer. Ortschaften des Unterwallis, an der Mündung der Drance und an der Simplonbahn (Linie Bouveret-Brieg): M. la Ville (475 m ü. M.), im Thalgrund (dem gegenüber das Dorf La Bathiaz liegt), mit 1525 Einw., M. le Bourg (1303 Einw.), bergan gelegen, und M.-Combe (1589 Einw.) auf dem linken Ufer der Drance. Ein Seitenthal führt über Forclaz und den Col de Balme (2204 m) ins Chamonix-, während die Drance selbst nach den Oberstufen des Aostathals leitet. In seinem Namen bewahrt M. die Erinnerung an den Sendboten Martinus (4. Jahrh.), nach dem der keltische Ort Octodurus (57 v. Chr. von den Römern besetzt) jetzt genannt wird.

Martigny (spr. -tinji), Joseph Alexandre, Archäolog, geb. 22. April 1808 zu Sauverny (Ain), erhielt 1832 die Priesterweihe und wurde 1849 Erzpriester von Bâgé le Châtel, wo er 18. Aug. 1880 starb. Er hat sich um die christliche Archäologie große Verdienste erworben und gab heraus: „Notice historique, liturgique et archéologique sur le culte de salute Agnès dans les premiers siècles“ (1847); „De la représentation d’Orphée sur les monuments chrétiens primitifs“ (1857); „De l’usage du Flabellum dans les liturgies antiques“ (1857); „Des anneaux chez les premiers chrétiens“ (1858); „Étude archéologique sur l’agneau et le bon pasteur“ (1860); „Dictionnaire des antiquités chrétiennes“ (2. Aufl. 1877).