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MKL1888:Markham

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Markham“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Markham“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 262
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Markham. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 262. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Markham (Version vom 12.01.2024)

[262] Markham (spr. márkä̆m), 1) Clements Robert, engl. Geograph und Reisender, auch als historischer und linguistischer Schriftsteller thätig, geb. 20. Juli 1830 zu Stillingfleet bei York, ward in der Westminster School gebildet, trat 1844 in die englische Marine, welche er 1851 wieder verließ, wurde 1855 Beamter des Kontrollgerichts, 1867 zum Sekretär im India Office und 1868 zum Kustos des geographischen Departements daselbst ernannt. Außerdem bekleidet er seit 1858 das Amt eines Sekretärs der Hakluyt Society und seit 1863 das eines Sekretärs der königlichen Geographischen Gesellschaft. M. war bei der Nordpolexpedition zur Auffindung Franklins 1850–51 beteiligt, worüber er das Buch „Franklin’s foot-steps“ (1852) veröffentlichte, durchforschte dann 1852–54 Peru und die Wälder der östlichen Andeskette und berichtete über diese Reise in dem Werk „Cuzco and Lima“ (1856). In den Jahren 1860 und 1861 bereiste er von neuem Peru, um die Cinchonasamen nach Indien zu verpflanzen, was ihm auch glücklich gelang. Früchte dieser Reise sind: „Travels in Peru and India“ (1862) und „Contributions towards a grammar and dictionary of Quichua“ (1864). Von 1865 bis 1866 besuchte er Ceylon und aufs neue Indien und war 1867–68 als Geograph bei der abessinischen Expedition. An größern Schriften von M. sind noch zu verzeichnen: „Spanish irrigation“ (1867); „A history of the Abyssinian expedition“ (1869); „Life of the great Lord Fairfax“ (1870); „Memoir on the Indian surveys“ (1871, 2. Aufl. 1878); „The threshold of the unknown region“ (4. Aufl. 1876); „General sketch of the history of Persia“ (1874); „Memoir of the countess of Chinchon“ (1875); „Narrative of the mission of George Bogle to Tibet and of the journey of Thomas Manning to Lhasa“ (1876); „Peruvian bark: Cinchona culture in British India, 1860–80“ (1880); „The war between Peru and Chile“ (1883). M. hat außerdem verschiedene Werke für die Hakluyt Society und das altperuanische Drama „Ollanta“ (1871) ins Englische übersetzt und gab 1872–78 das „Geographical Magazine“ heraus. In deutscher Übersetzung erschien von ihm: „Zwei Reisen in Peru“ (2. Aufl., Leipz. 1874).

2) Albert Hastings, brit. Marineoffizier und Nordpolfahrer, begleitete 1873 den Kapitän Adams auf dem Walfischfänger Arctic durch die Baffinsbai in den Golf von Boothia Felix und machte 1875–76 als Kapitän auf dem Dampfer Alert die berühmte Nordpolexpedition unter Nares mit, wobei er zu Schlitten den nördlichsten Punkt jenseit des 83.° nördl. Br. erreichte. 1879 wollte M. mit Sir Henry Gore-Booth auf der Jacht Eisbär das Eismeer bei dem Franz Joseph-Land untersuchen, um sich über die Möglichkeit einer Polarfahrt in dieser Richtung ein Urteil zu bilden; aber schon bei der Nordostecke von Nowaja Semlja zwangen Eismassen das Schiff zur Umkehr. Er schrieb: „Cruise of the Rosario amongst the New Hebrides“ (1873); „A whaling cruise to Baffin’s Bai and the Gulf of Boothia“ (1874, 2. Aufl. 1875); „The great frozen sea; voyage of the Alert“ (1878, 4. Aufl. 1879); „Northward ho!“ (1879); „Polar reconnaissance: voyage of the Isbjorn in 1879“ (1881).