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MKL1888:Marabut

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marabut“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marabut“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 214
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Marabut. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 214. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marabut (Version vom 06.12.2023)

[214] Marabut (arab., „Lehrer, Erzieher“), ursprünglich Name einer mohammedanischen Sekte im nordwestlichen Afrika, welche zu großer politischer Bedeutung gelangte und die Dynastie der Almorawiden (s. d.) gründete; später bei den Berbern Bezeichnung einer geheiligten, ihr Leben in asketischer Beschaulichkeit zubringenden Persönlichkeit. Solche Marabuts stehen beim Volk im höchsten Ansehen, und man schreibt ihnen Wunderkraft und prophetische Gabe zu. Häufig sind sie auch als Priester bei Moscheen und Grabkapellen angestellt, und ihre Würde erbt dann vom Vater auf den Sohn, obgleich der Name M. eigentlich nur selten bei Lebzeiten gegeben wird. Auch das Grab eines solchen Heiligen nennt man M. Vgl. Rinn, Marabouts et Khouan (Algier 1884).