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MKL1888:Mabillon

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mabillon“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mabillon“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 24
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Mabillon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 24. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mabillon (Version vom 21.11.2023)

[24] Mabillon (spr. mabijóng), Jean, berühmter franz. Gelehrter, geb. 23. Nov. 1632 zu St.-Pierremont in der Champagne, erhielt seine Bildung im Seminar der Stiftskirche zu Reims, trat 1653 zu St.-Remy in den Benediktinerorden, ward 1658 in das Kloster zu Corbie versetzt, 1663 zum Konservator der Denkmäler in St.-Denis ernannt und arbeitete seit 1664 in der Abtei St.-Germain des Prés zu Paris. Hier unterstützte er unter anderm d’Achéry bei der Ausarbeitung seines „Spicilegium“ und veranstaltete im Auftrag der Kongregation des heil. Maurus eine Herausgabe der Werke des heil. Bernhard (Par. 1667, 2 Bde.). Indem er im Interesse seines Ordens die Echtheit mehrerer von den Jesuiten angefochtener Urkunden zu beweisen strebte, ward er der Gründer der wissenschaftlichen Urkundenlehre, die er in seinem klassischen Werk „De re diplomatica“ (Par. 1681; nebst Supplement, 1704; hrsg. von Ruinard, 1709, und von Adimari, Neapel 1789) entwickelte. Minister Colbert sandte ihn 1682 nach Burgund, um Nachforschungen nach das königliche Haus betreffenden Urkunden anzustellen, und 1683 und 1685 nach Deutschland, um in den Archiven und Bibliotheken der alten Abteien das aufzusuchen, was für die Kirchengeschichte Frankreichs von Wichtigkeit wäre. Die Resultate dieser Reise sind zum Teil im 4. Band seiner „Vetera analecta“ (Par. 1675–85, 4 Bde.) niedergelegt. Die Früchte einer Reise nach Italien waren das „Museum italicum“ (Par. 1687–89, 2 Bde.; 2. Aufl. 1727) und mehr als 3000 seltene Bücher für die königliche Bibliothek. M. starb 27. Dez. 1707 in Paris. Seine „Acta Sanctorum ordinis S. Benedicti in saeculorum classes distributa“ (Par. 1668–1702, 9 Bde.) und die „Annales ordinis S. Benedicti“ (das. 1703–13, 5 Bde.) enthalten die erste kritische Geschichte des Benediktinerordens. Seine „Œuvres posthumes“ (darin viele Briefe) erschienen Paris 1724 in 3 Bänden; die „Correspondance inédite de M. et de Montfaucon avec l’Italie“ gab Valery (das. 1847, 3 Bde.) heraus. Vgl. Ruinart, Vie de Jean M. (Par. 1709); Chavin de Malan, Histoire de D. M. et de la congrégation de Saint-Maur (das. 1843); Jadart, Dom Jean M. (Reims 1879).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 545
korrigiert
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[545] Mabillon, Jean, franz. Gelehrter. Vgl. noch E. de Broglie, M. et la société de l’abbaye de Saint-Germain des Prés (Par. 1888).