MKL1888:Mérite
[494] Mérite (franz., spr. -rít), das Verdienst. Der preuß. Militär- und Zivilverdienstorden „pour le [495] m.“ entstand aus dem 1667 vom Prinzen Friedrich gestifteten Orden pour la générosité, der die Verpflichtung auferlegte, sich der Generosität zu befleißigen, und dessen Dekoration ein kleines goldenes Kreuz mit einem Edelstein in der Mitte war. Friedrich II. verwandelte den Orden nach seinem Regierungsantritt 1740 in den Orden pour le m., seine Bestimmung einzig durch die Devise aussprechend, ohne ihm Statuten zu geben, indem er ihn anfangs an Militär- und Zivilpersonen, später nur an letztere verlieh. Die Dekoration bestand aus einem Kreuz aus blauem Schmelz mit dem Wort: „Générosité“ der Länge und Quere nach, später mit goldenen Adlern zwischen den Kreuzarmen und seit 1740 mit der Inschrift: „Pour le m.“ Die Erweiterungsurkunde vom 18. Jan. 1810 bestimmte den Orden ausdrücklich für das Verdienst im Kampf mit dem Feind. Am 31. Mai 1842 errichtete Friedrich Wilhelm IV. eine besondere Klasse des Ordens für Wissenschaften und Künste für 30 Deutsche und eine unbestimmte, diese nicht überschreitende Zahl Ausländer, von welchen erstere durch die Ritter, letztere durch die beiden Akademien vorgeschlagen werden, wenn ein Ritter stirbt. Die Kriegsdekoration, welche in vier Arten: mit oder ohne Krone, mit oder ohne Eichenlaub, verliehen wird, besteht in einem achtspitzigen goldenen, blau emaillierten Kreuz, in dessen oberm Balken F mit der Königskrone, in den drei andern Pour-le-Mé-rite steht, während in den Winkeln goldene Adler ihre Flügel ausbreiten; die Zivildekoration besteht aus dem doppelt gekrönten Namenszug Friedrichs II., viermal wiederholt in Kreuzesform, einem runden goldenen Schild mit dem preußischen Adler, während die Devise auf blauem Grunde, die Namenszüge mit den Kronen verbindend, das Ganze umgibt. Die beiden Orden werden an schwarzem Band mit silbernen Streifen am Rand getragen. Für den Kronprinzen und Prinz Friedrich Karl wurde ein Großkreuz der Militärdekoration mit Stern 1871 geschaffen. Vgl. Tafel „Orden“, Fig. 4 u. 21.