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MKL1888:Lotti

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lotti“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lotti“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 928929
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Lotti. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 928–929. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lotti (Version vom 11.01.2025)

[928] Lotti, Antonio, Komponist, geb. 1665 zu Venedig, nach einigen 1667 in Hannover, wo sein Vater kurfürstlicher Hofkapellmeister war, erhielt seine Ausbildung in Venedig in der Schule des Legrenzi und wurde 1692 an der zweiten Orgel, 1704 an der ersten Orgel der Markuskirche daselbst als Organist angestellt. Um 1718 nach Dresden berufen, kehrte er schon ein Jahr später nach Venedig zurück, wo er 5. Jan. 1740 als Kapellmeister der genannten Kirche starb. Lottis Opern sind vergessen, dagegen sind von seinen trefflichen Kirchenkompositionen aller Art ein sechs- und ein achtstimmiges Crucifixus noch jetzt [929] hochberühmt und werden mit Recht zu den hervorragendsten Werken italienischer Kirchenmusik gezählt. Der Stil derselben ist ein echt kirchlicher, und wenn auch die im Lauf des 17. Jahrh. ausgebildete dramatische Musik nicht ohne Einfluß auf L. geblieben ist, so darf er doch für die Zeit der Nachblüte der ein Jahrhundert zuvor mit G. Gabrieli auf ihren Höhepunkt gelangten venezianischen Kirchenmusik als deren würdigster Vertreter gelten.