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MKL1888:Litteratūr

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Litteratūr“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 839840
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Litteratūr. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 839–840. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Litterat%C5%ABr (Version vom 11.02.2022)

[839] Litteratūr (lat.), im weitesten Sinn Inbegriff der sämtlichen in Schriften niedergelegten Bestrebungen des menschlichen Geistes, in den redenden Künsten sowohl als in den Wissenschaften: die ganze Masse dessen, was geschrieben und durch die Schrift bewahrt worden ist, soweit es geistigen Inhalt hat, geistiges Leben widerspiegelt. Wird diese L. in Bezug auf einzelne Völker und Sprachen betrachtet, so sprechen wir von einer L. der Hebräer, Griechen, Italiener etc.; nach Maßgabe historischer Epochen und Perioden oder gewisser allgemeiner Geistesströmungen unterscheidet man eine L. des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit, eine L. der Kreuzzüge, der Renaissance, der Reformation etc., nach Maßgabe der Formen, Zwecke und wissenschaftlichen Einzelgebiete eine prosaische und poetische, wissenschaftliche und schöne, theologische, medizinische etc. L. Die Gesamtheit derjenigen Schriftwerke einer Nation, in welcher der individuelle Charakter derselben zu besonders scharfer und eigentümlicher Ausprägung gelangt ist, bezeichnet man mit dem Namen Nationallitteratur. Zu ihr gehören somit vorzugsweise die dichterischen Erzeugnisse derselben, nächstdem die Werke der Beredsamkeit, Philosophie und Geschichte. Von den übrigen, rein wissenschaftlichen Schriftwerken eines Volkes können nur wenige als dem Schatz der Nationallitteratur zugehörig betrachtet werden, weil in den meisten derselben die stoffliche Bedeutung vorwiegt. Der Gesamtbesitz aller einzelnen Nationallitteraturen ist derjenige der Weltlitteratur, und man darf die Geschichte der letztern mit Goethe ansehen als „eine große Fuge, in der die Stimmen der Völker nach und nach zum Vorschein kommen“. Unter Litteraturgeschichte versteht man die historische Darstellung dessen, was im Verlauf der Zeiten in redenden Künsten und Wissenschaften geleistet worden ist. Sie stellt dar den Ursprung, den Fortgang, die Blüte und das Hinwelken der schönen Redekünste und der Wissenschaften, mit Erwähnung der Personen, welche in den einzelnen Fächern Bedeutendes geleistet, und der Werke, durch welche sie fördernd auf das geistige Leben der Mit- und Nachwelt eingewirkt haben. Sie zerfällt in zwei große Unterabteilungen: die äußere Geschichte der L. und die innere. Jene handelt von den einzelnen schriftlichen Werken und deren Inhalt, Schicksalen, Bearbeitungen, Übersetzungen etc. (Bibliographie) sowie von ihren Verfassern, dem Leben derselben, den Umständen, unter welchen sie schrieben, etc.; die zweite, höher stehende, richtet ihren Blick auf das Innere der schönen Künste und Wissenschaften, zeigt, wie diese sich, teils von innen heraus, teils begünstigt durch äußere Umstände, ausbildeten, wie der menschliche Geist zu der höchsten Höhe sich emporschwang, dann wieder sank, und breitet so das, was der menschliche Geist aus dem Reich der Wissenschaft und Kunst als Ausbeute davongetragen, vor dem Auge des Lesers aus. Das Verhältnis der einzelnen Litteraturen zu einander und zu den Gesamtentwickelungen der Geschichte stellt sich am deutlichsten in synchronistischen Tabellen dar, deren Verständnis sich freilich nur für den erschließt, welcher mit der Fülle der Gruppen und Namen schon bestimmte Eindrücke und Erinnerungen verbinden kann (s. die beigegebene „Synchronistische Übersicht der Weltlitteratur“).

Die Hilfsmittel zum Studium der allgemeinen Litteraturgeschichte sind sehr zahlreich; hier sei, von ältern Werken (Eichhorn, Wachler u. a.) abgesehen, nur an einige der neuern und nächstliegenden erinnert: Grässe, Lehrbuch der allgemeinen Litterärgeschichte (Dresd. 1837–60, 4 Bde. in 13 Tln.); Derselbe, Handbuch der allgemeinen Litteraturgeschichte [840] (das. 1844–50, 4 Bde.); Scherr, Allgemeine Geschichte der L. (7. Aufl., Stuttg. 1887, 2 Bde.); A. Stern, Katechismus der allgemeinen Litteraturgeschichte (2. Aufl., Leipz. 1876); Derselbe, Geschichte der Weltlitteratur (Stuttg. 1887); Derselbe, Geschichte der neuern L. von der Frührenaissance bis auf die Gegenwart (Leipz. 1885, 7 Bde.); Norrenberg, Allgemeine Litteraturgeschichte (Münster 1881–82, 2 Bde.); v. Leixner, Illustrierte Geschichte der fremden Litteraturen (Leipz. 1881, 2 Bde.); De Gubernatis, Storia universale della letteratura (Mail. 1883–85, 18 Bde.); K. Schmidt, Vergleichende Tabellen über die Litteratur- und Staatengeschichte der neuern Welt (Leipz. 1865); Diercks, Litteraturtafeln (Dresd. 1878). Ausgewählte Proben enthalten: Weber, Litterarhistorisches Lesebuch (Leipz. 1851–1852, 3 Tle.); Scherr, Bildersaal der Weltlitteratur (3. Aufl., Stuttg. 1884, 3 Bde.), und Wolff, Die Klassiker aller Zeiten und Nationen (Berl. 1859–1877, 7 Bde.). Von neuern lexikalischen Werken sind anzuführen: Vapereau, Dictionnaire universel des littératures (2. Aufl., Par. 1884); Dantès, Dictionnaire biographique et bibliographique (das. 1875); Bornhak, Lexikon der allgemeinen Litteraturgeschichte (Leipz. 1881); De Gubernatis, Dizionario biografico degli scrittori contemporanei (Flor. 1879, mit Supplement); Bornmüller, Biographisches Schriftsteller-Lexikon der Gegenwart (Leipz. 1882). Beiträge zur allgemeinen Litteraturkunde enthalten das „Archiv für Litteraturgeschichte“ (hrsg. von Fr. Schnorr v. Carolsfeld, Leipz. 1870 ff.) und die „Zeitschrift für vergleichende Litteraturgeschichte“ (hrsg. von Max Koch, Berl. 1886 ff.). Vgl. auch Litteraturzeitungen.

[Ξ]

Synchronistische Übersicht der Weltlitteratur.
  Orient Griechenland Historische Daten
2000 v. Chr. bis ca. 800 v. Chr. Chinesen: Älteste Lieder des Schiking.

Inder: Entstehung der Weden (Rig-Weda). Mahâbhârata.

Hebräer: Älteste Lieder: Mirjams Siegesgesang. Deborahs Gesang. – Das Hohe Lied.

Mythische Dichter (Orpheus, Musäos, Eumolpos, Linos u. a.).

Homer. Die Rhapsoden. Ilias und Odyssee.

Die Homeriden. Die Homerischen Hymnen. Hesiodos von Askra (Theogonie. Werke und Tage).

Gründung des chinesischen Reichs. Die Arier am Indus und Ganges.
1300 Moses.
1184 Fall Trojas.
1030 König David.
953 Trennung der Reiche Israel u. Juda.
820 Lykurgs Gesetzgebung.
Zwischen 800 u. 700 v. Chr. Inder: Râmâyana.

Hebräer: Die Propheten Joel, Amos, Hosea, Jesaias.

Die Kykliker: Arktinos von Milet, Lesches von Lesbos, Stasinos von Kypros (Eugammon von Kyrene, um 660). – Älteste Lyriker: Kallinos von Ephesos. Tyrtäos. 776 Erste Olympiade.
753 Gründung der Stadt Rom.
Zwischen 700 u. 600 v. Chr. Chinesen: Laotse, Buch des Wegs und der Wahrheit (Taoteking).

Hebräer: Psalmendichtung. Propheten: Habakuk, Micha, Nahum, Jeremias.

Die Elegiendichter: Solon von Athen, Mimnermos von Kolophon. Archilochos.

Die lesbische Sängerschule: Alkäos und die Dichterin Sappho.

Die ionischen Philosophen: Thales. Anaximandros.

639–559 Solon.
606 Zerstörung Ninives.
604–561 Nebukadnezar.
Zwischen 600 u. 500 v. Chr. Chinesen: Konfutse, Sittenlehrer, der Sammler und Ordner der altnationalen Litteratur.

Inder: Epen und Sagen mit buddhistischer Anschauung.

Hebräer: Propheten des Exils: Hesekiel, der babylonische Jesaias.
Sammlung der Psalmen.

Die Batrachomyomachie.

Elegische Dichtung: Theognis von Megara, Simonides von Keos.

Dorische Chorlyrik: Alkman. Stesichoros.

Äolische Lyrik: Anakreon von Teos (550–478).

Anfänge des griechischen Dramas (Thespis, Epigenos von Sikyon).

Pythagoras. Die Eleaten.

586 Fall des Reichs Juda.
550 Die Peisistratiden in Athen.
559–529 Kyros u. das persische Weltreich.
510 Römische Republik.
512 Dareios von Persien.
Zwischen 500 u. 400 v. Chr. Hebräer: Das Buch Hiob. Das Buch Ruth. Das attische Drama: Äschylos (525–456), Sophokles (496–406), Euripides (480–405).

Die Komödie: Aristophanes (444–388). Mimen des Sophron.

Lyrik: Pindaros.

Lehrdichtung: Empedokles von Agrigent.

Geschichtschreibung: Herodot (484–408), Thukydides.

Sokrates (470–399), Platon (429–348).

492–449 Perserkriege.
480–404 Blüte Athens. Perikles.
431–404 Peloponnesischer Krieg.
Zwischen 400 u. 300 v. Chr. Hebräer: Die letzten Propheten: Maleachi, Daniel. Der Prediger Salomo (Koheleth). Die mittlere Komödie („Pluton“ des Aristophanes).

Die neue Komödie: Menandros. Diphilos von Sinope.

Die attische Beredsamkeit: Isokrates, Lysias, Hypereides, Demosthenes (383–322), Äschines.

Geschichtschreibung: Xenophon („Anabasis“).

Aristoteles von Stagira (384–322).

390 Verbrennung Roms durch die Gallier.
379–362 Thebens Erhebung.
360–336 Philipp von Makedonien. Griechenlands Verfall.
336–323 Alexander d. Gr.
323 Beginn der Diadochenzeit.
  Orient Griechenland Rom Historische Daten
300–200 v. Chr. Inder: Die Purânas.
Beginn des ind. Dramas.
Theokrit von Syrakus (um 270).

Alexandrinische Dramatiker u. Epiker: Das tragische Siebengestirn; Lykophron. Apollonios der Rhodier („Argonautika“).

Lehrdichter, Elegiker u. Epigrammatiker: Aratos von Soloi („Phänomena“), Philetas von Kos, Kallimachos von Kyrene.

Alexandrinische Grammatiker, Rhetoren, Mathematiker, Kosmographen, Philologen und Philosophen. Anfänge römischer Kunstpoesie. – Livius Andronicus von Tarent (272–207; Lateinische Odyssee. Tragödien).

J. M. Plautus, Komödien.

  366–270 Italien von Rom unterworfen.
282–247 Ptolemäos Philadelphos.
264–247 Erster Punischer Krieg.
250 Achäischer Bund.
218–201 Zweiter Punischer Krieg.
200–100 v. Chr. Hebräer: Das Buch Daniel. Die apokryphischen Bücher. Spruchbuch d. Jesus Sirach.

Inder: König Sûdraka, der Dramatiker („Das Thonwägelchen“).

Bion und Moschos, Idyllendichter; Nikandros von Kolophon, Skymnos, Lehrdichter. Polybios, der Geschichtschreiber (205–122). Quintus Ennius, Epiker u. Dramatiker (239–170); Publ. Terentius, Lustspieldichter; Gajus Lucilius, Satiriker.   168 Untergang Makedoniens.
149–146 Dritter Punischer Krieg. Karthagos Zerstörung.
146 Griechenland römische Provinz.
133–121 Die Gracchischen Unruhen.
113–102 Die Cimbern und Teutonen.
100–1 v. Chr.   Meleagros von Gadara und die Anthologie.

Milesische Märchen (Aristeides von Milet).

  Beginnende Glanzzeit römischer Poesie nach hellenischem Muster: Lucretius Carus, Lehrgedicht von der „Natur der Dinge“; Valerius Catullus (87–54), Q. Horatius Flaccus (65–8), Lyriker: P. Vergilius Maro (70–19), Epiker („Äneide“) und Bukoliker („Eklogen“); Lehrgedicht vom Landbau. Albius Tibullus, Sextus Propertius, Lyriker. Marcus Tullius Cicero (106–43), der gepriesenste Prosaist: Redner, Popularphilosoph, Briefsteller.

Jul. Cäsar, Der gallische Krieg; Gajus Sallustius, Der Catilinarische Krieg, Der Jugurthinische Krieg; Tit. Livius, Römische Geschichte.

88–82 Erster Bürgerkrieg.
64 Catilinarische Verschwörung.
63 Asien den Römern unterworfen.
60 Erstes Triumvirat. Pompejus u. Cäsar.
48 Schlacht b. Pharsalus. Pompejus’ Fall.
44 Cäsar ermordet.
43 Zweites Triumvirat.
31 Schlacht bei Actium. Herrschaft des Octavianus Augustus.
1–100 n. Chr. Inder: Dschayadewa („Gîtagorwinda“).   Plutarchos (50–120), Lebensbeschreibungen. Lyrisch-epische Dichtung: Publ. Ovidius Naso (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.): Metamorphosen, Klagelieder aus Pontus, Die Kunst zu lieben.

Epiker: Annäus Lucanus, „Pharsalia“; Silius Italicus, „Punica“; Papinius Statius, „Thebais“ und „Achilleis“.

Satirische Dichtung: Persius Flaccus; D. J. Juvenalis (47–130); Valerius Martialis (42–101), Epigramme; Petronius, „Satiricon“.

Seneca, der Tragiker.

Publ. Cornelius Tacitus (56 bis nach 100), Annalen und Historien.

Rhetoren: Annäus Seneca, Plinius der jüngere.

9 Niederlage der Römer gegen die Germanen im Teutoburger Wald.
14 Tod des Augustus.
54–68 Herrschaft des Nero.
70 Zerstörung Jerusalems durch Titus.
98–117 Trajan.
117–161 Hadrian. Autoninus Pius.
161–180 Mark Aurel.
  Orient Griechenland Rom Christliche Litteratur des Altertums (von 100–500) Historische Daten
100 bis 200 Inder: Blüte der indischen Kunstdichtung. Kâlidâsa, Lyriker („Der Wolkenbote“) und Dramatiker („Sakuntalâ“, „Urvasi“).

Juden: Talmudische Schriften.

Alkiphron, Erotische Briefe; Straton von Sardes, Epigrammatiker; Diogenianos von Heraklea.

Lukianos von Samosata (130–200), Dialoge, Satiren, Erzählungen.

Historiker: Dio Cassius, Arrianos, Appian von Alexandria.

Plotinos und die Neuplatoniker.

Afrikanische Schule: Marcus Cornelius Fronto u. die Altertümler.

L. Apulejus, „Metamorphosen“, „Nachtfeier der Venus“.

Griechische. Römische. 1–300 Emporwachsen des Christentums. Verfolgungen.
284–305 Diokletian.
306–337 Konstantin d. Gr. Das Christentum Staatsreligion.
361–363 Julian Apostata.
370 Wirkungen d. Völkerwanderung auf d. röm. Reich. Wachsender Verfall d. Reichs.
379–395 Theodosius. Teilung des Reichs.
451 Der Hunnensturm. Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern.
455 Die Vandalen in Rom.
476 Ende des weströmischen Reichs.
Offenbarung Johannis.

Kirchenväter: Athanasius, Basilius, Gregor von Nazianz, Chrysostomos.

Christliche Dichter: Clemens von Alexandria, Apollinaris von Laodikeia, Synesios, Methodios von Patara.

Kirchenväter: Tertullianus, Cyprianus, Ambrosius, Hieronymus, Augustinus.

Christliche Dichter: Juvencus, Damasus, Aurelius Prudentius.

200 bis 476 Inder: Spruchsammlung des Bhartrihari.
Pantschatantra und Hitopadesa (Erzählungen und Fabeln).
Spätere Dramatiker.

Iranisches Epos: „Wamik und Asra“.
Fabeln des Bidpai.

Letzte Epiker: Nonnos von Panopolis, „Dionysiaka“; Musäos, „Hero und Leander“.

Romandichtung: Heliodor, Äthiopische Geschichten; Achilleus Tatios, „Leukippe und Klitophon“; Longos, „Daphnis und Chloe“.

Ammianus Marcellinus (um 330), geborner Grieche, schreibt lateinisch seine Kaisergeschichte. Aurelius Nemesianus (um 280), „Lehrgedicht von der Jagd“.

Magnus Ausonius aus Burdigala, Claudius Claudianus (Ende des 4. Jahrh.), letzte hervorragende heidnische Dichter.

Boethius (470–525), „Philosophisches Trostbuch“.

[Ξ]

Synchronistische Übersicht der Weltlitteratur (5. bis 15. Jahrhundert).
  Orient Abendland Abendland Historische Daten
476 bis 600 Arabische Dichtung der heidnischen Zeit: Die sieben Moallakat (Preisgedichte). Amrilkais, der Dichter und König. Antara. Kümmerliche Fortdauer der römischen Litteratur auch nach dem Zerfall des Reichs. Venantius Fortunatus (um 580). Heidnische Volksdichtung bei den germanischen, keltischen, slawischen, finnischen Völkern. 476–600 Fortdauer der Völkerwanderung.
Justinian, oström. Kaiser.
Das Frankenreich unter den Merowingern.
Germanen. Kelten. Slawen. Finnen.
Ulfilas’ gotische Bibelübersetzung (310–380).
Siegfriedsage. Tiersage. Dietrichssage.
Finsage (Ossian?). Poln.-tschech.-russ. Sagen von Bauernhelden. „Kalewala“.
600 bis 800 Mohammed, der „Koran“.

Hamâsa, Sammlung älterer arabischer Lyrik.

Beginn der arabischen Kunstdichtung unter den Kalifen: Abu Temmâm, Asmai, Abu Novás.

Kirchliche Hymnendichtung in lateinischer Sprache: Gregor der Große (540–604), Claudius Mamertus, St. Columban.

Lateinisch-kirchliche Litteratur bei den Angelsachsen und in Irland. Alkuin (735–804).

Byzantinische Geschichtschreiber und Poeten.

Heldensagen aus der Völkerwanderung („Hildebrandslied“).

Angelsächsisch: „Beowulf“.

Bretonische Artussagen, die in die französische und deutsche Dichtung übergehen.     571–622 Mohammed.
634–644 Die Araber in Vorderasien und Nordafrika.
711 Die Araber in Spanien.
732 Schlacht bei Tours.
768–814 Karl d. Gr.
786–809 Harun al Raschid.
  Orient Frankreich Deutschland England Nieder­lande Skandi­navien Historische Daten
800 bis 1000 Arabische Dichtung: Ibn Errumi; Abu Bekr Ibn Doreid; Abul Hassan Mutanabbi; Abullala Maharry; Ghaselen- und Kassidendichter.

Inder: Sankara Acharja, „Hammer der Thorheit“; Somadewa Bhatta, der Erzähler und Märchendichter.

Einzelne Lieder, Legenden, Kirchengesänge bezeugen die Entwickelung einer französischen Sprache aus der lateinischen Vulgärsprache. „Heliand“. Otfrieds Evangelienharmonie („Krist“). Kynewulfs angel­sächsische Legenden­dichtungen.     800 Karl d. Gr., zum römischen Kaiser gekrönt.
911 Die Normannen in Frankreich.
936–973 Otto I., d. Gr., deutscher König u. römisch. Kaiser.
1000 bis 1200 Araber: Ibbu ess Shaig, „Roman von Antara“; Hariri von Basra (1054–1121), „Die Verwandlungen des Abu Seid von Serug“.

Persische Dichtung: Unsuri (gest. 1029), „Suhrâb“; Abul Kasim Mansur, genannt Firdusi (940–1020), „Das Königsbuch“ (Schâhnâme); Nisami (gest. 1180), Lyriker und Epiker.

Byzantiner: Johannes Damascenus, „Barlaam und Josaphat“.

Südfrankreich (Langue d’Oc). Provençalische ritterliche Lyrik: Wilhelm von Poitiers, Bernart von Ventadour, Jaufre Rudel de Blaya, Bertrand de Born (um 1180), Peire Raimon von Toulouse.

Nordfrankreich. Ritterliche Epik: Robert Wace (1090–1174), Roman von Rollo; Turold, Rolandslied; Huon von Villeneuve u. a. Epische Gedichte aus dem um die Gestalt Karls d. Gr. sich bildenden Sagenkreis.

Ritterliche Sänger: Die Ritter von Kürenberg, Dietmar von Aist, Friedrich von Hausen (gest. 1190).

Spielmannsdichtungen: „König Rother“, „Salman und Morolf“, „König Orendel“

Epische Dichtungen der Geistlichen: „Das Annolied“, „Alexanderlied“ des Pfaffen Lamprecht. „Rolandslied“ des Pfaffen Konrad. Heinrich von Veldeke („Eneit“).

Fortdauer der angel­sächsischen Dichtung auch nach der Eroberung durch die Normanen u. bis zur allmählichen Bildung der englisch. Sprache. Besondere Pflege der altgerma­nischen Tiersage. Nordische Fassung der Siegfried- und Dietrich­sage. 1000 Otto III.
1066 Eroberung Englands durch die Normannen.
1077 Kämpfe zwisch. Papsttum und Kaisertum.
Heinrich IV. zu Canossa.
1096 Beginn der Kreuzzüge.
1099 Erstürmung von Jerusalem durch die Christen.
1152–90 Friedrich Barbarossa.
1198–1216 Innocenz III.
1200 bis 1300 Araber: „Tausendundeine Nacht“.
Abulfeda, der Geschichtschreiber.

Perser: Dschelâleddin Numi (1207–1273), „Mesnewi“; Sadi aus Schiraz (gest. 1263), „Rosengarten“ und „Fruchtgarten“.

Südfrankreich. Letzter Aufschwung der provençalischen Troubadour-Poesie während der Albigenserkriege: Peire Vidal (1175–1215), Raimon von Miraval, Gaucelm Faidit (gest. 1240), Peire Cardinal, Guillem Figueiras, Folquet von Marseille.

Nordfrankreich. Lyrische Dichtung ritterlicher Poeten: Graf Thibaut von Champagne (1201–1253); Gaces Brulez.

Epische Dichtungen aus dem karolingischen Stoffkreis: „Ogier der Däne“, „Guy von Nanteuil“, „Doolin von Nanteuil“.

Epische Dichtungen aus dem bretonisch-keltischen Sagenkreis vom Gral und König Artus: Chrestien von Troyes (nach 1170), Romane vom Gral, von Erec, von Lanzelot vom See etc.

Epische Dichtungen aus dem antiken Sagenkreis: Alexandre de Bernay (1150) und Lambert li Cors (1184), Romane von Alexander d. Gr.; Benoit de Sainte-More (1190), Roman von der Zerstörung Trojas.

Epische Dichtungen mit zeitgenössischem Stoff: Geschichte des Kastellans von Coucy und der Dame von Fayel. Lais, Contes, Fabliaux: Marie de France; Gautier de Coinsi; „Aucassin u. Nicolette“; Spielmannsdichtung: Huon der Spielmannskönig, Adenez der Spielmannskönig; Adam de la Halle (1280).

Übergang von der echt epischen zur allegorischen Dichtung: „Roman von der Rose“ des Guillaume de Lorris und Jean de Meung.

Ritterliche Lyrik: Walther von der Vogelweide, Ulrich v. Singenberg, Hildbold von Schwangau, Ulrich von Winterstetten, Reinmar von Zweter, Ulrich von Lichtenstein.

Höfische Dorflyrik: Neidhart von Reuenthal, Gottfried von Neifen.

Epische Dichtung auf Grund der alten Heldensage u. epischer Volkslieder: „Das Nibelungenlied“, „Gudrun“, „Hugdietrich“, „Wolfdietrich“, „Laurin“ u. a.

Epische Dichtung im Anschluß an die Franzosen: Hartmann von Aue (um 1210), „Erec“, „Iwein mit dem Löwen“, „Gregorius von Stein“, „Der arme Heinrich“; Wolfram von Eschenbach (um 1215), „Parzival“; Gottfried v. Straßburg (1215), „Tristan“; Konrad Fleck, „Flore und Blanscheflur“; Wirnt von Gravenberg; Ulrich v. Türheim; Rudolf von Ems (gest. 1254); Der Pleier (um 1260) u. a. – Konrad von Würzburg (gest. 1287).

Epische Dichtungen mit zeitgenössischem Stoff: Wernher der Gärtner, „Meier Helmbrecht“.

Schwankdichtung und didaktische Dichtung: „Der Pfaff Amis“ des Strickers (1250); Freidanks „Bescheidenheit“; „Der Renner“ des Hugo von Trimberg (um 1290).

  J. v. Maerlant, Welt­chronik; didaktische Dichtungen. Legenden­dichtungen: „Theophilus“ u. „Beatrijs“. Blütezeit der Skalden­poesie auf Island und an allen nordischen Höfen. 1210 Albigenserkriege.
1215–50 Friedrich II., der Hohenstaufe.
1226–70 Ludwig der Heilige von Frankreich. Letzte Kreuzzüge.
1254–73 Interregnum in Deutschland.
1266 Manfreds Fall.
1268 Konradins Fall.
1273–1297 Rudolf von Habsburg, deutscher König.
  Orient Italien Spanien Portugal Frankreich Deutschland England Nieder­lande Historische Daten
1300 bis 1400 Perser:

Hafis (gest. 1389), größter Lyriker. Nachschebi, „Tutiname“ (Märchensammlung). Zahlreiche Nachahmer des Hafis.

Sizilische und toscanische Nachahmer der provençalischen Lyrik. Ciullo d’Alcamo; Dante di Majano. Guido Cavalcanti.

Dante Alighieri (1265–1321), „Die göttliche Komödie“.

Francesco Petrarca (1304–74), Sonette und Kanzonen.

Giovanni Boccaccio (1313–75), „Decamerone“.

Sacchetti. Fiorentino.

Romanzen vom Cid.

Infant Don Juan Manuel, „Der Graf Lucanor“.

Juan Ruiz, der Erzpriester von Hita (gest. 1351).

König Diniz, Liederbuch.

Vasco de Lobeira: Amadis-Roman.

Allegorische Gedichte: „Die Pilgerfahrten des Guillaume de Guilleville“; „Der Roman von Fauvel“.

Geistliche Spiele.

Guillaume de Machault (gest. 1377); Eustache Deschamps; Alain Chartier.

Nachklänge der ritterlichen Epik: Heinrich von Freiberg, „Tristan“; Ulrich von Eschenbach, „Alexander“.

Bruder Philipp, der Kartäuser, „Marienleben“.

Allegorische und didaktische Dichtung: Hadamar von Laber, „Die Jagd“; Ulrich Boner, „Der Edelstein“ (1350).

Übergang zum Meistergesang: Johann Hadlaub, Heinrich Frauenlob, Barthel Regenbogen, der Schmied.

Geistliche Spiele.

William Longlande (1330 bis 1400), „Peter der Pflüger“.

Geoffrey Chaucer (1340 bis 1400), „Canterbury-Erzählungen“.

John Gower.

Jan Boendale (gest. 1351).

Dirk Potter, „Der Minne Lauf“.

1305 Die Päpste in Avignon.
1310 Kaiser Heinrich VII. in Italien.
1340–1452 Kriege zwischen England und Frankreich.
1367 Die deutsche Hansa.
1378 Beginn der großen Kirchenspaltung.
1400 bis 1500 Dschami, persischer Lyriker u. Epiker (gest. 1492). Die Humanisten. Zahlreiche neulateinische Schriftsteller; Poggio Bracciolini.

Florentinische Dichtung: Burchiello.

Luigi Pulci, „Der Riese Morgante“.

Lorenzo de’ Medici (1448–92), Lyriker, Didaktiker.

Novellen des Masuccio.

Bojardo (1434–94), „Der verliebte Roland“; Jacopo Sannazzaro, „Arcadia“.

Gir. Savonarola (1452–98), der mystische Reformator.

Juan del Encina.

Der dramatische Roman „Celestina“ des Fernando de Rojas.

  Herzog Karl von Orléans (1391 bis 1465).

Antoine de La Salle (1393–1461), „Petit Jehan de Saintré“; „Hundert neue Novellen“.

François Villon (1431–80), poetischer Vagabund von glänzendem Talent.

P. Blanchet, „Maitre Pathelin“. Die Clercs der Bazoche.

Philipp von Comines, Memoiren.

Meistergesang.

Letzte Wiederanknüpfung an die nationale Heldensage. Das Heldenbuch.

Hermann von Sachsenheim, „Die Mörin“. – Letzte allegorische Dichtung: Kaiser Maximilians „Teuerdank“.

Bürgerliche Lehr- und Schwankdichtung: Hans Rosenblüt. Hans Folz.

Satirische Dichtung: Seb. Brant, „Narrenschiff“.

König Jakob I. v. Schottland (gest. 1437), „Des Königs Buch“.

William Dunbar (1460–1520), „Die Distel und die Rose“.

John Skelton (1460–1529), Satiriker und humo­ristischer Lyriker.

  1414–18 Konzil von Kostnitz.
1419–36 Hussitenkriege.
1453 Fall von Konstantinopel.
1467–77 Karl der Kühne von Burgund.
1492 Eroberung des letzten Maurenreichs Granada.
1492 Kolumbus’ erste Fahrt nach Amerika.

[Ξ]

Synchronistische Übersicht der Weltlitteratur (16. bis 18. Jahrhundert).
  Orient Italien Spanien Portugal Frankreich Deutschland England Nieder­lande Skandi­navien Slawische Völker Historische Daten
1500 bis 1550 Kurze Blüte der türkischen Poesie: Lami, Faski, Sati, Baki. Periode der Hochrenaissance.

Ludovico Ariosto (1474–1533); Teofilo Folengo, Fr. Berni, parodistische Epiker; Luigi Alamanni, Giorgio Trissino, akademische Epiker.

Lyrik: Accolti, Molza, Pietro Bembo.

Michelangelo Buonarroti, Vittoria Colonna.

Komödie: Bernardo Dovizi (Bibbiena), Pietro Aretino (1492–1557), A. Firenzuola, Nicc. Machiavelli (1469 bis 1527), Poet und Geschichtschreiber.

Novelle: M. Bandello; Cintio Giraldi.

Lyrik nach italien. Vorbild.

Juan Boscan. Garcilaso de la Vega; Montemayor (Schäferroman „Diana“). – Cristobal de Castillejo.

Roman: Hurtado de Mendoza, Lazarillo de Tormes. – Fortdauer der Amadisromane.

Drama: Lope de Rueda von Sevilla.

Prosa: Mendoza, Geschichte des granadensischen Kriegs.

Lyriker und Dramatiker: Sa da Miranda, Antonio Ferreira, Pero de Andrade Caminha. Renaissancepoesie: Clément Marot (1495–1544), Mellin de Saint-Gelais; Louise Labé.

Königin Margarete von Navarra, „Heptameron“.

François Rabelais (1483–1553), „Gargantua und Pantagruel“, satirischer Roman.

Im Drama letzte Ausläufer der Mysterien und Moralitäten, Nachahmung der Antike.

Jean Calvin (1509–64).

Dichtung der Reformation.

Martin Luther (1483–1546), Bibelübersetzung, evangelisches Kirchenlied.

Reformatorische Tendenzdichtung: Nikol. Manuel, Pamphilus Gengenbach, Erasmus Alberus; Burk. Waldis.

Hans Sachs von Nürnberg (1494–1576), Meistersänger u. Volksdichter, Schwankdichter u. Dramatiker. – Jörg Wickram v. Kolmar; Sebastian Wild v. Augsburg, Paul Rebhun; Jakob Ruof von Zürich.

Volksbücher.

Prosaschriftsteller: Ägidius Tschudi, Sebastian Franck, Agricola.

Renaissancepoesie.

Thomas Morus, „Utopia“ (lat.).

Thomas Wyatt (1503–42); Graf Surrey.

Nicholas Udall, „Ralph Royster Doyster“; John Heywood, Zwischenspiele.


John Knox, der schottische Reformator.

Rederijker­gesellschaften.

Phil. Marnix von St. Albegonde.

    1512–25 Papst Leo X.
1515–47 Franz I. v. Frankreich.
1517 Beginn der deutschen Reformation.
1519–56 Karl V. von Spanien u. den Niederlanden deutscher Kaiser.
1546–47 Schmalkaldischer Krieg.
1550 bis 1600  

Feisî und andre persische Dichter in Indien.

Periode der Gegenreformation.

Torquato Tasso (1544–95), „Das befreite Jerusalem“; Fr. Bolognetti; Fr. Bracciolini („Das wiedereroberte Kreuz“; „Die Verspottung der Götter“); Luigi Tansillo.

Gabriello Chiabrera, Lyriker.

Höfisches Idyll und Operndichtung: Battista Guarini, „Der treue Hirt“; Ottavio Rinuccini.

Komödie: Lod. Dolce, Giamm. Cecchi, Leon. Salviati.

Philosophisch-poetische Gegner des Zeitgeistes: Giordano Bruno aus Nola; Lucilio Vanini, Tommaso Campanella.

Geschichtschreiber: Paolo Sarpi, Geschichte des tridentinischen Konzils.

Lyrik: Luis Ponce de Leon; Herrera; Gongora, Begründer des schwülstigen „estilo culto“.

Epos: Alonso Ercilla, „Die Araucana“.

Miguel de Cervantes (1547–1616) Lyriker, Dramatiker („Numancia“, Zwischenspiele), größter Romandichter („Don Quijote“, „Musternovellen“).

Nationales Drama: Lope de Vega (1562–1635), über tausend Dramen; Tirso de Molina, „Don Juan“.

 

Luis de Camoens (1524–80), Epiker („Die Lusiaden“) und Lyriker.

Diego Bernardes.

Pierre de Ronsard (1524–1585).

Das poetische Siebengestirn (Pléiade): Ronsard, J. du Bellay, J. A. de Baïf, Remy Belleau, Jean Dorat, Ponthus de Thyard, Etienne Jodelle.

Guillaume de Saluste, Seigneur du Bartas (1544–90), Theod. Agrippa. d’Aubigné, hugenottische Dichter.

Montaigne, Essais. Amyots Plutarch.

Johann Fischart (gest. 1589), satirischer Dichter, Vertreter protestantischen Geistes; „Gargantua und Pantagruel“ (Anschluß an Rabelais).

Bartholomäus Ringwald; Georg Rollenhagen; Wolfhart Spangenberg.

Evangelisches Kirchenlied: Nikolaus Hermann, L. Helmbold, Ph. Nicolai.

Volksbücher: Geschichte des Doktor Faust.

Drama: Einfluß der englischen Komödianten. Herzog Heinrich Julius von Braunschweig; Jakob Ayrer.

Anfänge akademischer Poesie: Paul Melissus, Weckherlin u. a.

Hofdichter des Zeitalters der Königin Elisabeth: Philipp Sidney (1554–1586); John Lily, „Euphues“; Edmund Spenser, „Die Feenkönigin“.

Volksbühne mit nationalem Drama. Vorläufer: Thomas Kyd, Robert Greene, G. Peele, Christoph Marlowe (1564–93, „Tamerlan“, „Faust“).

William Shakespeare (1564 bis 1616), größter Dramatiker der neuern Litteratur.

Baco von Verulam u. seine Philosophie.

 

Coornhert, Roemer Vischer, Laurenz Spiegel.

  Polen:

Johann Kochanowski (1532–84), Lyriker u. Humanist.

Peter Kochanowski (Tasso-Übersetzung).

Böhmen:

Georg Stryc, böhmische Psalmen.

1550 Die Jesuiten.
1545–63 Konzil von Trient.
1555 Augsburger Religionsfriede.
1556–98 Philipp II. von Spanien.
1558–1603 Elisabeth von England.
1588 Niederlage der Armada.
1567–1603 Unabhängigkeitskampf der Niederlande.
1572 Die Bartholomäusnacht.
1589–1610 Heinrich IV. von Frankreich.
1600 bis 1650   Giambattista Marini (1569–1625) und seine Schule.

Gegner der Marinisten: Fulvio, Graf Testi; Salvator Rosa (Satiren); Alessandro Tassoni („Der geraubte Eimer“, komisches Epos).

Calderon de la Barca (1600–1681), glänzender Dramatiker; Ruiz de Alarcon; Fr. de Rojas; Moreto.

Schelmenroman: Vincente Espinel, Mateo Aleman, Quevedo, Guevara („Der hinkende Teufel“).

  François Malherbe (1555–1628), Vorläufer der klassischen Lyrik. Mathurin Regnier, Satiriker.

Honoré d’Urfé, „Asträa“. Schäferromane. Racan.

Dramatiker und satirische Erzähler nach spanischem Muster: Rotrou, Alex. Hardy, Paul de Scarron („Komischer Roman“).

Die Dichter des Hôtel Rambouillet: Voiture, Chapelain, Georges und M. de Scudéry.

Pierre Corneille (1606–1684), „Der Cid“.

Die französische Akademie

Zeitalter der Gelehrtendichtung.

Martin Opitz von Boberfeld (1597–1639), „Von der deutschen Poeterey“. Erste schlesische Schule. Paul Fleming; A. Gryphius (Dramatiker); Fr. von Logau. – Die Königsberger: Simon Dach. – Nürnberger Pegnitzschäfer; Zesen u. Rist.

Evangelisches Kreuz- u. Trostlied: Paul Gerhardt.

Wiederaufleben einer katholischen Dichtung: Fr. von Spee, Joh. Scheffler (Angelus Silesius).

Kampf der akademischen u. volkstümlichen Richtung im Roman. Moscherosch, „Philander von Sittewald“; Grimmelshausen, „Simplicissimus“.

Fortdauer des nationalen Dramas bis zum Bürgerkrieg: Benjamin Jonson; Beaumont u. Fletcher, Philipp Massinger, John Ford.

Akademische Richtung in der Lyrik: John Donne, Abraham Cowley.

Puritanische Dichtung: John Milton (1608–1674), Dichter („Das verlorne Paradies“) u. großer Publizist. John Bunyan, „Pilgrim’s progress“.

Blütezeit.
Jost van d. Vondel (1587–1679), Lyriker und Dramatiker; Piet. Hooft, K. Huygens. Jacob Cats (Vater Cats) Blüte d. Philologie, der neulat. Dichtung, der Geschicht­schreibung und Staats­wissenschaft.
Dänen:

Arrebo (1587–1637). Kingo, Sorterup: Anfänge dänischer Dichtung.

Schweden:

Jöran Stjernhjelm (1598–1672). Gunnar Dahlstjerna (1661–1709).

Böhmen:

Blütezeit der böhmischen (tschechisch.) Poesie: Simon Lomnicky, Lyriker; Amos Comenius.

1618–48 Der Dreißigjährige Krieg in Deutschland.
1629–32 Gust. Adolf von Schweden in Deutschland.
1648 Westfälischer Friede.
1640–49 Englischer Bürgerkrieg.
1624 42 Kardinal Richelieu in Frankreich.
1643–1715 Ludwig XIV. v. Frankreich.
1650 bis 1700   Italienische akademische Poesie.

Der Dichterkreis der Königin Christine von Schweden: Alessandro Guidi, Francesco de Lemene, Bened. Menzini, C. M. Maggi. – Francesco Redi.

Vincenzo da Filicaja (gest. 1707).

Fortgang der Oper.

1690 Dichterakademie der Arkadier zu Rom.

Rascher Verfall d. spanischen Poesie. Untergeordnete Dramatiker: Antonio de Solis, Cañizares, A. de Zamora.   Klassisches Zeitalter der französischen Litteratur.

Philosophie des Descartes.

Theorie d. Klassizismus: Boileau Despréaux (Satiren, Episteln, „Art poétique“).

Molière (1622–73), der Komödiendichter; J. Racine (1639–99), Tragödiendichter; Lafontaine, Fabeldichter, poetischer Erzähler.

Lyriker: Ségrais, J. B. Rousseau, Chaulieu, A. Lainez.

Roman: Gräfin de Lafayette; Lesage.

Nachfolger Molières: Regnard, Legrand, Boursault, Racines: Antoine de la Fosse, Quinault (Opern).

Klass. Prosaisten: La Bruyère, Larochefoucauld; Pascal, Bossuet, Fénelon.

Briefsteller: Balzac, Frau v. Sévigné.

Zweite schlesische Dichterschule: Hofmann v. Hofmannswaldau, Dan. Kasp. v. Lohenstein, Tragödien und Roman („Thusnelda“); Anselm von Ziegler, „Asiatische Banise“.

Nachklänge der schlesischen Schule: Benj. Schmolcke; Herzog Anton Ulrich von Braunschweig.

Die Hamburger Operndichter.

Reaktion der Nüchternheit: Chr. Wernicke, Chr. Weise von Zittau.

Romanschriftsteller und Schuldramatiker.

Prosa: Leibniz (1646–1716), Idealphilosoph, Polyhistor. Chr. Thomasius

Übergangsdichtung: Samuel Butler, „Hudibras“.

John Dryden (1631–1700), Lyriker, Satir., Dramat.

Lustspieldichter der Restaurationsperiode: Wicherley, Congreve, G. Farquhar u. a.

Nachahmung franz. Muster: Otway, Nath. Lee, Rowe.

Prosa: Clarendon, Hobbes und John Locke.

Arn. Hoogvliet (1687 bis 1750), „Abraham, der Erzvater“.     1653–59 Crommells Protektorat in England.
1660 Restauration d. Stuarts.
1678 Friede zu Nimwegen.
1683 Türken vor Wien.
1688 Englische Revolution. Wilhelm III. von Oranien.
1697 Friede von Ryswyk.
Erste selbständige Dichter: Chr. Günther (1695–1723), Albrecht von Haller (1708–77).

Französische Schule in der deutschen Poesie: Gottsched und seine Anhänger.

Gottscheds Gegner: Liscow, die Schweizer Bodmer und Breitinger.

Fr. von Hagedorn.

Gellert (1715–69), Rabener und die Bremer Beiträger.

Robinsonaden. Schnabel, „Die Insel Felsenburg“

Franz. Schule: Pope (Episteln, Satiren, „Der Lockenraub“), John Gay; Addison, „Cato“; Thomson, „Jahreszeiten“.

Selbständiger Geist in Jonathan Swift („Gullivers Reisen“, Satire), Defoe, „Robinson“ (1719).

Bürgerl. Richtung: Die moralischen Wochenschriften. Steele u. Addison.

Bürgerl. Drama: G. Lillo.

Beginn d. Sittenromans: Richardson, „Pamela“ u. „Clarissa Harlowe“.

Pieter Langendijk, Lustspiele.

Französische Schule: Lucas Rotgans, Onno und Willem van Haren.

Dänen:

Holberg (1684 bis 1754), Komödien; Falster, Satire.

Schweden:

O. von Dalin, Tragödien und Lustspiele.

Polen:

St. Konarski (1700–1773).

Russen:

Fürst Kantemir (1708 bis 1744), Satiren.

W. M. Lomonossow; A. P. Sumarokow.

1700–1721 Nordischer Krieg.
1701–13 Der spanische Erbfolgekrieg.
1714 Das Haus Hannover in England.
1715–74 Ludwig XV. von Frankreich.
1740 Thronbesteigung Friedrichs II. in Preußen.
1700 bis 1750   Gänzlicher Verfall der italienischen Litteratur.

Arkadische Poeten.

Franzosennachahmung durch Scipione Maffei, Chiari, Conti u. a.

Forteguerras „Ricciardetto“.

Franzosennachahmung: Luzan; Moratin der ältere; Yriarte; Francisco de Isla; Bruder Gerundio von Campazas. Französische Schule: Menezes de Ericeira, Correa Garção. Übergänge: Crébilons Tragödien; Comédie larmoyante: Destouches, Marivaux, Nivelle de la Chaussée.

Die Dichter u. Schriftsteller d. Aufklärung: A. de Voltaire (1694–1778); Montesquieu, „Persische Briefe“, „Geist der Gesetze“; Abbé Prévost, „Manon Lescaut“; A. Piron; Gresset, „Vert-Vert“.

[Ξ]

Synchronistische Übersicht der Weltlitteratur (18. und 19. Jahrhundert).
  Orient Italien Spanien Portugal (Brasilien) Frankreich Deutschland England Nieder­lande Skandi­navien Slaw. Völker u. Ungarn Historische Daten
1751 bis 1775 Keschisch-Oglu, türkischer Dialektdichter. Metastasio, der Operndichter.

Carlo Goldoni (1707–93).

Carlo Graf Gozzi, Lustspieldichter.

Giuseppe Parini, „Der Tag“, satirische Dichtung; Giambattista Casti, „Die redenden Tiere“.

Garcia de la Huerta (1730 bis 1787), Lyriker.

Ramon de la Cruz, dramatische Zwischenspiele

  Denis Diderot (1713–84), Die Encyklopädie und die Encyklopädisten (d’Alembert, Robinet, Holbach, Buffon, Condillac, La Mettrie, Helvétius, Grimm).

Jean Jacques Rousseau (1712–78).

Bernardin de Saint-Pierre; N. Morelly; J. Lavallée.

J. Delille („Die Gärten“); Parny.

Friedr. Gottl. Klopstock (1724–1803), „Der Messias“, Oden.

J. A. Cramer, K. F. v. Moser, Michael Denis.

Gotthold Ephraim Lessing (1729–81).

Moses Mendelssohn; C. F. Nicolai; J. J. Engel.

Christoph Martin Wieland (1733–1813). Musäus, A. Thümmel.

Lyriker: Chr. Ewald v. Kleist, J. L. Gleim, Gotter, Ramler u. a.

Dramatiker: Cronegk, Brawe, Ch. F. Weiße. Geßner, Idylle.

Prosa: Winckelmanns Geschichte der Kunst. Justus Möser („Patriotische Phantasien“).

Bischof Percys Sammlung der alten Balladen (1765).

Englischer Sittenroman: H. Fielding, Goldsmith, Smollet; Lawr. Sterne (1713–68), „Tristram Shandy“, „Yoriks empfindsame Reise“.

Archaistische Poeten: Chatterton, Ireland.

Macphersons Ossian.

Historiker und Essayisten: Hume; Robertson; Lord Chesterfield.

Gibbon.

  Dänemark:

Joh. Ewald (1743–81)

Polen:

Krasicki.

1756–63 Siebenjähriger Krieg.
1762–96 Katharina II. von Rußland.
1765–90 Joseph II. von Österreich.
1772 Teilung Polens.
1774 Tod Ludwigs XV. von Frankreich.
1775 bis 1800 Neu-Griechen­land:

Konst. Rhigas (1753 bis 1798), patriotischer Lyriker.

Neugriech. Volkspoesie.

Vittorio Alfieri (1749–1803), Tragödien.

Schule Alfieris: Giovanni Pindemonte, Vincenzo Monti.

Ugo Foscolo (1778–1827), „Letzte Briefe des Jacopo Ortis“.

Giovanni Meli von Palermo, Dialektdichter

Alvarez de Cienfuegos (1764–1809), Dramen; Moratin der jüngere; Manuel José Quintana.

Bautista Muñoz, der Geschichtschreiber.

Manuel de Nascimento.

 

Bocage u. die Elmanisten.

Beaumarchais, „Der Barbier von Sevilla“, „Die Hochzeit des Figaro“.

H. G. Graf Mirabeau (1749–91), Publizist u. Redner; „Briefe an Sophie“. Frivole Romane.

Dichter der Revolution: J. Rouget de l’Isle (die Marseillaise); P. D. E. Lebrun; Marie Joseph Chénier, Dramatiker; A. V. Arnault.

André Chénier (1762–94), Vorläufer und Bahnbrecher der romantischen Dichtung; Millevoye.

Anne Louise Germaine de Staël-Holstein (1766–1817), „Delphine“, „Corinna“; „Über Deutschland“.

Benjamin Constant.

Pseudoklassizismus des Napoleonischen Kaiserreichs: Etienne de Jouy; Fr. M. Raynouard; Fontanes.

Casimir Delavigne.

„Sturm und Drang“ und klassische Periode der deutschen Litteratur.

Wiedergewinn d. Lyrik: G. A. Bürger (1747 bis 1794); die Göttinger Hainbündler: Hölty, M. Miller, Chr. u. Fr. Leopold zu Stolberg; J. H. Voß (Homerübertragung und Idylle).

Herder (1744–1803), geistiger Mittelpunkt aller Bestrebungen des Sturms und Dranges.

Stürmer und Dränger: M. Klinger, N. Lenz, Maler Müller. Die Romandichter: Hippel, Moritz, W. Heinse („Ardinghello“). Lyriker: M. Claudius, Schubart. – Jung-Stilling.

Joh. Wolfgang Goethe (1749–1832).

Friedrich Schiller (1759–1805).

Gleichzeitige Dichter: Hölderlin, J. P. Friedr. Richter (Jean Paul), Matthisson, Salis.

Kotzebue u. Iffland, die Lieblingsdramatiker.

Prosa: Kant, der Philosoph („Die Kritik der reinen Vernunft“, 1781). Johannes v. Müller, Georg Forster, W. v. Humboldt.

Robert Burns (1759–1796).

Will. Cowper; George Crabbe; Gray.

Roman: Mary Edgeworth. Horace Walpole.

Drama: R. B. Sheridan, „Die Lästerschule“.

Parlamentsberedsamkeit: Pitt, Fox, Sheridan, Burke.

Bilderdijk (1756–1831). Dänen:

Jens Baggesen; A. Öhlenschläger (1779 bis 1850).

Schweden:

König Gustav III.; Aug. Bellman; Franzén; Wallin.

Polen:

Ursin Niemcewicz.

Russen:

G. N. Dershawin; V. Kapnist; H. H. Bogdanowitsch.

1773–83 Der Abfall d. nordamerikan. Kolonien.
1786 Tod Friedrichs II., d. Gr.
1789 Beginn der französischen Revolution.
1792 Französische Republik.
1793–94 Revolutionskriege und Schreckensherrschaft in Frankreich.
1799 Der Staatsstreich v. 18. Brumaire. Napoleon Bonaparte Konsul.
1801 bis 1830 Athanasius Christopulos, Alexander Ypsilanti, Sp. Trikupis, Alexander Sutsos. Alessandro Manzoni (1785–1873), Lyriker, Dramatiker, Romandichter („Die Verlobten“).

Giocamo Leopardi (1798–1837), tiefelegischer und patriotischer Lyriker.

Dramatiker: G. B. Niccolini; Silvio Pellico („Francesca da Rimini“).

Romandichter: Rosini („Luise Strozzi“); Massimo d’Azeglio; Cesare Cantù („Margherita Pusterla“).

Giuseppe Belli, römischer Dialektdichter.

 

P. Colletta, Geschichtschreiber.

Dramatiker:
Martinez de la Rosa; Breton de los Herreros.

Juan Bautista Arriaza (1770 bis 1837), Dichter des Unabhängigkeitskampfes gegen Frankreich.

José Espronceda (gest. 1842).

Almeida-Garrett (gest. 1854).

Antonio Feliciano de Castilho.

Herculano de Carvalho (gest. 1877).


Gomes de Amorim.

J. Diniz, Dorfgeschichten.

Rebello de Silva, Romandichter.

Die Romantik: François René Vicomte de Chateaubriand (1768–1848), „Der Geist des Christentums“, „Atala“, „René“.

Alphonse de Lamartine; Alfred de Vigny; Alfred de Musset; Victor Hugo (1802–85); Prosper Mérimée; Théophile Gautier.

Béranger (1780–1857), der politisch-patriotische Chansonnier.

Scribe, Lustspieldichter.

Prosa: Paul Louis Courier.

Die Romantik: A. W. und Fr. v. Schlegel, Novalis, Ludwig Tieck, Brentano, Achim v. Arnim, Fouqué, E. T. A. Hoffmann.

Heinrich von Kleist (1777–1811), der Dramatiker.

Dichter des deutschen Befreiungsfriegs: E. M. Arndt, Th. Körner, M. v. Schenkendorf.

Nachklänge der Romantik und Übergänge zur neuen Dichtung: Ernst Schulze, Ad. v. Chamisso, J. v. Eichendorff.

Ludwig Uhland, Fr. Rückert, W. Müller.

Prosa: Fichte, Schelling, Hegel, die Philosophen; Niebuhr, Raumer, Schlosser, Historiker. Schleiermacher.

A. v. Humboldt.

Die Seeschule: Coleridge, W. Wordsworth, R. Southey, John Wilson.

Walter Scott (1771–1832), episch-lyrische Dichtungen, historische Romane. – Lady Morgan.

N. G. Lord Byron (1788 bis 1824), der Dichter des Weltschmerzes. Percy Bysshe Shelley, Thomas Moore, John Keats, Leigh Hunt, W. S. Landor. – S. Rogers, Campbell, Th. Hood, Felicia Hemans.

Da Costa, Henrik Tollens, J. van Lennep (gest. 1868). Dänen:

C. Hauch, Ingemann, Chr. Winther.

Schweden:

Atterbom (1790–1855), Esaias Tegnér (1782–1846), Stagnelius.

Polen:

A. Mickiewicz (1798–1855), Jul. Slowacki, Stephan Garczynski.

Russen:

Alex. Puschkin (1799–1837), „Eugen Onägin“. – Mich. Lermontow.

Ungarn:

Kisfaludy, Börösmarty.

1801 Friede von Lüneville.
1804–14 Napoleon I., Kaiser der Franzosen.
1806 Preußens Fall. Die Auflösung des Deutschen Reichs.
1812 Zug nach Rußland.
1813–15 Befreiungskämpfe. Napoleons Sturz.
1814–15 Wiener Kongreß.
1821 Napoleons I. Tod.
Aufstand d. Griechen.
1830 bis zur Gegen­wart Risos Rangawis, Tragödiendichter.

J. Karasutsas, Lyriker.

Gius. Giusti (1809–50), satirischer und politischer Dichter.

J. D. Guerrazzi (1804–73), historischer Tendenzroman.

 

Realisten: Vittorio Bersezio, Dramatiker u. Erzähler; Giosuè Carducci, Lorenzo Stecchetti, Lyriker; Pietro Cossa, Dramatiker; de Amicis, Salvatore Farina, Erzähler.

Antonio de Alarcon, Lyriker u. Novellist; Lopez de Ayala, Dramatiker.

Fernan Caballero (Cäcilie Böhl von Faber, 1797–1877), Romandichterin; Gertrud Gomez de Avellaneda. Antonio de Trueba, Liederdichter und Erzähler.

Brasilien:

Gonçalves Dias.

Der moderne idealistische und realistische Roman: George Sand (Aurore Dudevant, 1804–76); H. de Balzac (1799–1850),

A. Sainte-Beuve, Jules Janin, Jules Sandeau.

Lyrik: Delphine Gay, Aug. Brizeux, M. J. Desbordes-Valmore.

Sensationslitteratur: Alexandre Dumas, Eugène Sue, Soulié.

Neuer Pseudoklassizismus: Fr. Ponsard, Jos. Autran, Emile Augier.

Romandichter und Dramatiker des zweiten Kaiserreichs: Alexandre Dumas, der Sohn; Octave Feuillet; E. Feydeau; E. About; Erckmann-Chatrian.

Victorien Sardou.

Lyriker: Lecomte de Lisle, Coppée.

Neuester Realismus und Naturalismus: J. P. Baudelaire, G. Flaubert, Alphonse Daudet, die Gebrüder Goncourt.

Emile Zola und seine Nachfolger.

Grillparzer (1791–1872); Aug. Graf Platen, Karl Immermann.

Das junge Deutschland: Heinrich Heine (1799–1856), Börne, Karl Gutzkow, Heinr. Laube.

Die (politische) Lyrik: Herwegh, Freiligrath, Fr. Dingelstedt, Anastasius Grün, Julius Mosen, Nikolaus Lenau.

Roman: Wilibald Alexis, Berthold Auerbach, Sealsfield-Postl.

Hervorragende Dichter der neuesten Zeit: Friedrich Hebbel (1813–63), Otto Ludwig (gest. 1865), Gust. Freytag (Drama u. Roman); Emanuel Geibel, volkstümlichster Lyriker.

Gottfried Keller, Paul Heyse, Theod. Storm, J. V. Scheffel.

Der Naturalismus: L. Anzengruber.

Prosa: A. Schopenhauer, der Philosoph des Pessimismus. Dav. Fr. Strauß.

Historiker: Leopold v. Ranke, H. v. Sybel, Gregorovius.

Edward Bulwer (1805 bis 1873), Romane.

Charles Dickens (1812 bis 1870).

Realistische Romane: Douglas Jerrold, Charles Kingsley (1819–75), W. M. Thackeray (1811–1863), George Eliot (1820–80).

Lyrische, epische und dramatische Poesie: Alfred Tennyson, Rob. Browning, Algernon Charles Swinburne, Will. Morris.

Prosa: Thomas Carlyle; T. B. Macaulay (Essays, Geschichte von England).

Gertr. Bosboom-Toussaint; N. Beets. P. A. de Genestet, Hendrik Jan Schimmel, Ed. Douwes Dekker.

Vlämen:

H. Conscience (gest. 1883); van Duyse, De Cort, E. Hiel.

Dänen:

Chr. Andersen, H. Hertz, Paludan-Müller („Adam Homo“).


Realistische Schule: Jacobsen, H. Drachmann, Soph. Schandorph; Georg Brandes, Kritiker und Historiker.

Schweden:

Almquist; Runeberg (1804–77); Rydberg, Gr. C. Snoilsky.

Norweger:

Jon. Lie, Bj. Björnson, H. Ibsen. A. Kielland.

Polen:

Sigism. Krasinski, „Ungöttliche Komödie“; S. Goszczynski, J. J. Kraszewski.

Russen:

Bestuschew, Aksakow, N. Gogol; F. Turgenjew (1818 bis 1883), Dichter u. Novellist v. höchster Bedeutung. Naturalisten: L. Tolstoi, Fedor Dostojewskij, N. Nekrassow.

Ungarn:

Alex. Petöfi (1823–1849); Arany, Eötvös. Maurus Jókai.

1830 Französische Julirevolution.
1840 Friedr. Wilhelm IV. von Preußen.
1848 Februarrevolution in Frankreich.
1848–49 Revolutionäre Bewegungen in ganz Europa.
1852–70 Napoleon III.
1859 Erhebung Italiens.
1866 Deutscher Krieg.
1870 Deutsch-französischer Krieg.
1871 Neugründung des Deutschen Reichs.