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MKL1888:Leuthold

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Leuthold“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Leuthold“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 747
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Leuthold. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 747. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Leuthold (Version vom 05.08.2021)

[747] Leuthold, Heinrich, deutscher Dichter, geb. 9. Aug. 1827 zu Wetzikon im Kanton Zürich, widmete sich anfangs der Jurisprudenz, begab sich aber, da er in seiner Heimat keine Anstellung fand, nach München, wo er sich eng an Geibel und dessen Kreis anschloß. Er machte sich bekannt durch Beiträge zum „Münchener Dichterbuch“ und durch Übersetzungen französischer Dichter, die er gemeinsam mit Geibel („Fünf Bücher französischer Lyrik“, Stuttg. 1862) herausgab, erregte aber die Aufmerksamkeit weiterer Kreise erst durch seine „Gedichte“ (Frauenf. 1879, 3. vermehrte Aufl. 1884), die ihn als einen bedeutenden Lyriker von tiefer Empfindung und seltener Formvollendung zeigten. Sie erschienen, von Freundeshand (Gottfried Keller) besorgt, als der Dichter bereits dem hoffnungslosen Wahnsinn verfallen war, in dem er in der Heilanstalt Burghölzli bei Zürich 1. Juli 1879 starb.