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MKL1888:Lüneburger Silberschatz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lüneburger Silberschatz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lüneburger Silberschatz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 1005
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Lüneburger Silberschatz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 1005. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:L%C3%BCneburger_Silberschatz (Version vom 16.08.2023)

[1005] Lüneburger Silberschatz, das aus 37 Stücken bestehende

Pokal.

Ratssilberzeug der Stadt Lüneburg, von welchem 36 Stücke 1. März 1874 für 660,000 Mk. von der preußischen Staatsregierung angekauft und dem Kunstgewerbemuseum überwiesen worden sind. Es ist meist Tafelgerät, welches bei feierlichen Gelegenheiten zur Ausschmückung der Tafel und des Kredenztisches benutzt wurde und von Lüneburger Familien oder städtischen Würdenträgern gestiftet worden war. Es besteht aus 18 Bechern und Pokalen (s. die Abbildung und Tafel „Goldschmiedekunst“, Fig. 7), 11 Becken und Schalen, 2 Gußkannen in Gestalt von stehenden Löwen (s. die Abbildung), einer Schüssel zum Händewaschen, 2 Streulöffeln, einer Statue der Madonna mit dem Kind und einem Reliquienkästchen. Das Silber ist ganz oder teilweise vergoldet. Die Stücke gehören dem 15. und 16. Jahrh. an und sind teils im spätgotischen, teils im Renaissancestil gehalten.

Gußkanne.

Es ist die reichste Sammlung dieser Art, die sich in Deutschland erhalten hat. Vgl. (Lessing) „Das Ratssilberzeug der Stadt Lüneburg“ (Berl. 1874).