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MKL1888:Kykladen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kykladen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kykladen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 366
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Kykladen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 366. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kykladen (Version vom 31.05.2023)

[366] Kykladen, Inselgruppe im Ägeischen Meer, die den Alten wie im Kreis um das heilige Eiland Delos gelagert erschien und daher K. („Ringinseln“) genannt wurde, während die außerhalb des Kreises gelegene Gruppe Sporaden („zerstreute Inseln“) hieß. Gegenwärtig bilden sie einen besondern Nomos des Königreichs Griechenland, der in sieben Eparchien (Andros, Tinos, Syros, Kea, Milos, Naxos, Thira) zerfällt, mit einem Gesamtareal von 2695 qkm (48,9 QM.). Hauptstadt ist Hermupolis auf Syros. Alle K. sind Felseninseln; der höchste Punkt ist der Oxia auf Naxos (1003 m). Sie bestehen meist aus Gneis und Glimmerschiefer, mitunter auch aus Granit und vulkanischem Gestein. Wegen ihrer Fruchtbarkeit und ihres lieblichen Klimas nannte sie das Altertum die „Perlen von Hellas“, aber schon in der spätern Römerzeit hatte diese Bezeichnung nicht mehr die alte Geltung. Jetzt sind viele Inseln entblößt von aller Baumvegetation, darum auch wasserarm, kahl und verbrannt. Dennoch liefern sie noch immer Wein, Öl, Baumwolle, Seide, Südfrüchte, Honig etc. Die brennende Hitze des Sommers wird durch die Seewinde gemildert, und ziehendes Federwild (Wachteln, Rebhühner etc.) rastet, zum Gewinn der Bewohner, in großer Anzahl noch heute auf den Inseln, wie im Altertum. Die Bevölkerung (1879: 132,020 Seelen), die in ihrer Abstammung von den Griechen unvermischter geblieben ist als die Bewohner des Festlandes, treibt lebhaften Handel, der durch die vielen trefflichen Häfen der Inseln begünstigt wird. Man teilt die K. ihrer Lage nach in vier Gruppen: östliche, westliche und mittlere K. und eine westliche Seitengruppe. Die bedeutendsten unter den östlichen, die als insularische Fortsetzungen der Gebirge von Euböa betrachtet werden, sind: Andros, Tinos (Tenos), Mykonos, Mikra und Megali Dilos (Delos und Rhenäa), Naxia (Naxos), Amurgo (Amorgos); unter den westlichen, den Fortsetzungen der Gebirge von Attika: Kea oder Tzia (Keos), Thermia (Kythnos), Seriphos, Sipheno (Siphnos), Sikinos, Santorin (Thera). Zur mittlern Reihe gehören: Giura (Gyaros), Syra (Syros), Paro (Paros), Antiparo (Oliaros), Nio (Ios), Anaphi (Anaphe); zur westlichen Seitengruppe: Milos (Melos), Kimolos oder Argentiera, Polykandro (Pholegandros). S. Karte „Griechenland“. Über die Geschichte der K. s. Archipelagus und die einzelnen Inseln.