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MKL1888:Glenner

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Glenner“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 422
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Glenner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 422. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Glenner (Version vom 21.01.2023)

[422] Glenner (Lugnezer Rhein), der 28 km lange, violette Bergstrom des Graubündner Alpenthals Lugnez (Lungnez), einer der obersten Nebenflüsse des Vorderrheins, fließt als Vriner Rhein durch die obere Thalstufe von Vrin und nimmt unterhalb Obercastels den aus dem St. Petersthal oder Vals hervorschäumenden Valser Rhein auf. Dieser letztere kommt aus den von der Adulagruppe zu Thal gehenden Eisströmen (Lenta-, Kanal- und Fanellagletscher). Im Unterlauf des G. münden von der rechten Seite rauschende, tief ausgewaschene Tobelthäler (das Duviner, Pitascher und Rieiner Tobel) in den Schluchtenweg des G. In dieser Schlucht brachten die Lugnezer Weiber das Heer, welches Graf Rudolf von Montfort 1355 in das Thal führte, mit Hilfe schwerer herabgewälzter Steine in Verwirrung. Seitdem heißt die Schlucht das Frauenthor. Wie das ganze Bündner Oberland, ist auch das Lugnez von einem überwiegend rätoromanischen katholischen Völklein (3747 Einw. in 16 Gemeinden) bewohnt; nur Vals am Platz oder St. Peter, der Hauptort des St. Petersthals, und St. Martin sind, jenes ausschließlich, dieses vorwiegend, deutsch und nur Duvin protestantisch. Das Bad Peiden hat die durch die Überschwemmungen von 1868 verloren gegangene Sauerquelle erst 1873 wieder gefunden.