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MKL1888:Fécamp

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fécamp“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 8586
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Fécamp. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 85–86. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:F%C3%A9camp (Version vom 20.02.2024)

[85] Fécamp (spr. -kāng), Seestadt im franz. Departement Niederseine, Arrondissement Havre, an der Mündung des gleichnamigen Flusses in den Kanal und an der Westbahn, ist ein langer, schmaler Ort, der sich fast 4 km lang in einem von kahlen Hügeln eingeschlossenen Thal hinzieht, hat eine schöne gotische Kirche (Notre Dame, aus dem 13. Jahrh.), die ursprünglich zur Abtei Ste.-Trinité gehörte; von letzterer sind nur noch der Kapitelsaal und ein Teil des Schlafsaals vorhanden. Auch von den alten Befestigungen der Stadt und dem Schloß der Herzöge von der Normandie sieht man noch Reste. F. hat (1881) 11,919 Einw., betreibt Schiffbau, Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen, Leinen- und Baumwollwaren, Likör („Bénédictine de F.“), Seilerwaren, Watte und Seife, ferner Eisengießerei, starke Gerberei, Brauerei, hat zahlreiche Etablissements zum Einsalzen von Fischen etc. und einen durch mächtige Molen geschützten Hafen, der auch bei Ebbe 4 m Tiefe hat und einen Handelsverkehr von (1884) 283 eingelaufenen, bez. 125 ausgelaufenen Schiffen mit 43,000 (bez. 11,000) Ton. aufweist. Von Bedeutung ist auch der Stockfisch- und Heringsfang, namentlich für letztern ist F. nächst Boulogne der erste Platz in Frankreich. 1884 sind von der großen Fischerei 113 Schiffe mit ca. 13,5 Mill. kg frischen und gesalzenen Fischen zurückgekehrt. Die Stadt hat ein Handelstribunal und eine Handelskammer, eine hydrographische Schule, eine Bibliothek von 12,000 Bänden, ist Sitz zahlreicher fremder Konsuln, hat Mineralquellen und Seebäder. – F. (lat. Fiscamnum) war ehedem bedeutender als jetzt. Namentlich erlangte die 662 gegründete Abtei Ste.-Trinité, die Richard II. von der Normandie 1006 den Benediktinern übergab, bedeutende Vorrechte und Reichtümer. In der Nähe [86] wurden auf einer gallo-römischen Begräbnisstätte 97 Gräber aufgefunden, welche an 300 irdene und gläserne Gefäße (aus dem 2. und 3. Jahrh.) enthielten. Vgl. Fallue, Histoire de la ville et de l’abbaye de F. (Fécamp 1840); Gourdon de Genouilhac, Histoire de l’abbaye de F. (das. 1872).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 314
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[314] Fécamp, (1886) 12,487 Einw.