Zum Inhalt springen

MKL1888:Du Bois-Reymond

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Du Bois-Reymond“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Du Bois-Reymond“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 186
Mehr zum Thema bei
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Du Bois-Reymond. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 186. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Du_Bois-Reymond (Version vom 16.02.2022)

[186] Du Bois-Reymond (spr. dübŏa-rämóng), Emil, Physiolog, geb. 7. Nov. 1818 zu Berlin, studierte daselbst seit 1837 Theologie, wandte sich aber sehr bald den Naturwissenschaften zu. Nachdem er sich 1838 in Bonn vorzugsweise mit Geologie beschäftigt hatte, widmete er sich unter Johannes Müllers Leitung in Berlin der Anatomie und Physiologie und begann 1841 seine Untersuchungen über tierische Elektrizität. Die ersten Ergebnisse seiner Studien enthalten die Arbeiten „Über den sogen. Froschstrom und die elektromotorischen Fische“ (Poggendorffs „Annalen“ 1843) und „Quae apud veteres de piscibus electricis extant argumenta“ (Berl. 1843); eine vollständige Darlegung seiner weitern epochemachenden Arbeiten enthält das berühmte Werk „Untersuchungen über tierische Elektrizität“ (das. 1848–84, 2 Bde.). 1858 wurde er als Müllers Nachfolger zum ordentlichen Professor der Physiologie an der Universität ernannt und 1867 beständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften. Von seinen übrigen Schriften sind noch hervorzuheben: „Über tierische Bewegung“ (Berl. 1851); „De fibrae muscularis reactione ut chemicis visa est acida“ (das. 1859); „Beschreibung einiger Vorrichtungen und Versuchsweisen zu elektrophysiologischen Zwecken“ (das. 1868); „Über das Barrenturnen und über die sogen. rationelle Gymnastik“ (das. 1862); „Gesammelte Abhandlungen zur allgemeinen Muskel- und Nervenphysik“ (Leipz. 1875–1877, 2 Bde.). Von seinen zahlreichen Festreden und Vorträgen (gesammelt hrsg. Leipz. 1885, Bd. 1) sind zu erwähnen: „Gedächtnisrede auf Joh. Müller“ (1860), „Voltaire in seiner Beziehung zur Naturwissenschaft“ (1868), „Über Universitätseinrichtungen“ (1869), „Über den deutschen Krieg“ (1870), „Leibnizsche Gedanken in der neuern Naturwissenschaft“ (1870), „Über die Grenzen des Naturerkennens“ (1872), „Über eine Akademie der deutschen Sprache“ (1874), „La Mettrie“ (1875), „Darwin versus Galiani“ (1876), „Der physiologische Unterricht sonst und jetzt“ (1878), „Kulturgeschichte und Naturwissenschaft“ (1878), „Friedrich II. und J. J. Rousseau“ (1879), „Über die Übung“ (1881), „Darwin und Kopernikus“ (1881), „Über die wissenschaftlichen Zustände der Gegenwart“ (1882), „Goethe und kein Ende“ (1883). 1857–77 gab D. mit Reichert das von Joh. Müller gegründete „Archiv für Anatomie etc.“, seitdem allein das „Archiv für Physiologie“ heraus.