MKL1888:Ditfurth
[205] Ditfurth, Franz Wilhelm, Freiherr von, Schriftsteller, geb. 7. Okt. 1801 auf dem Gute Dankersee bei Rinteln, widmete sich zu Marburg dem Studium der Rechte, später unter M. Hauptmann in Leipzig der Musik und wurde besonders als unermüdlicher Sammler historischer Volkslieder bekannt, die er in einer Reihe von Bänden veröffentlichte. Es sind: „Fränkische Volkslieder mit ihren zweistimmigen Weisen“ (Leipz. 1855); „100 historische Volkslieder des preußischen Heeres von 1675 bis 1866“ (Berl. 1869), „des bayrischen Heeres von 1620 bis 1870“ (Nördl. 1871), „des österreichischen Heeres von 1638 bis 1849“ (Wien 1874); „Die historischen Volkslieder vom Ende des Dreißigjährigen Kriegs bis zum Beginn des Siebenjährigen“ (Heilbr. 1877); „Die historischen Volkslieder des Siebenjährigen Kriegs“ (Berl. 1871), „vom Ende des Siebenjährigen Kriegs bis zum Brande von Moskau, 1763–1812“ (das. 1872), „der Freiheitskriege von 1812 bis 1815“ (das. 1871), „von der Verbannung [206] Napoleons nach St. Helena 1815 bis zur Gründung des Nordbundes 1866“ (das. 1872); „Historische Volks- und volkstümliche Lieder des Kriegs von 1870/71“ (das. 1871–72, 2 Tle.); außerdem: „Deutsche Volks- und Gesellschaftslieder des 17. und 18. Jahrhunderts“ (Nördling. 1872); „110 Volks- und Gesellschaftslieder des 16., 17. und 18. Jahrhunderts“ (Stuttg. 1874); „52 ungedruckte Balladen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts“ (das. 1874); „100 unedierte Lieder des 16. und 17. Jahrhunderts mit ihren zweistimmigen Singweisen“ (das. 1876); „50 ungedruckte Balladen und Liebeslieder des 16. Jahrhunderts“ (Heilbr. 1877); „Alte Schwänke und Märlein“ (das. 1877). Eigne Dichtungen Ditfurths sind: „Ein Pilgerstrauß“ (Ansb. 1870); „Kreuz und Schwert. Zeitklänge“ (Berl. 1871). Er starb 25. Mai 1880 in Nürnberg.