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MKL1888:Chladni

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chladni“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Chladni“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 44
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Chladni. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 44. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chladni (Version vom 11.04.2021)

[44] Chladni, Ernst Florens Friedrich, Physiker, geb. 30. Nov. 1756 zu Wittenberg, studierte daselbst und in Leipzig die Rechte, widmete sich dann aber den Naturwissenschaften, entdeckte bei seinen Untersuchungen über die Schwingungen der Saiten die nach ihm benannten Klangfiguren, konstruierte 1790 ein neues Musikinstrument, das er Euphon nannte, und erfand 1800 den Klavicylinder. Seit 1802 bereiste er zehn Jahre lang Deutschland, Holland, Frankreich, Italien, Rußland, Dänemark, hielt akustische Vorlesungen und starb 4. April 1827 in Breslau. Von Lichtenberg auf die Sternschnuppen und Feuerkugeln aufmerksam gemacht, warf er sich mit Eifer auf das Studium dieser damals noch ganz rätselhaften Erscheinungen. In seiner Abhandlung „Über den Ursprung der von Pallas gefundenen Eisenmasse etc.“ (Riga 1794) erklärte er diese für kosmischer Natur und ebenso alle Meteorsteine und Feuerkugeln für Körper, welche aus dem allgemeinen Weltraum zu uns gelangen, eine Behauptung, die anfangs allenthalben verspottet wurde, heute aber als die einzig richtige gilt. Er schrieb noch: „Entdeckungen über die Theorie des Klanges“ (Leipz. 1787); „Akustik“ (das. 1802, 2. Aufl. 1830); „Traité d’acoustique“ (Par. 1809); „Neue Beiträge zur Akustik“ (Leipz. 1817); „Über Feuermeteore“ (Wien 1820); „Beiträge zur praktischen Akustik und zur Lehre vom Instrumentenbau, enthaltend die Theorie und Anwendung zum Bau des Klavicylinders und verwandter Instrumente“ (das. 1822). Eine Autobiographie enthält seine „Akustik“. Vgl. Bernhard, Dr. Ernst C., der Akustiker (Wittenb. 1856); Melde, Chladnis Leben und Wirken (Marburg 1866).