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MKL1888:Athenagŏras

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Athenagŏras“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Athenagŏras“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 1007
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Athenagŏras. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 1007. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Athenag%C5%8Fras (Version vom 24.04.2023)

[1007] Athenagŏras, christlich-platon. Philosoph, der eleganteste unter den sogen. Apologeten der zweiten Hälfte des 2. Jahrh. n. Chr., soll anfangs in seiner Vaterstadt Athen, seit seiner Bekehrung zum Christentum (um 160) in Alexandria an der Katechetenschule gelehrt haben. Wir besitzen von ihm zwei Schriften: „Legatio pro Christianis“, eine an den Kaiser Mark Aurel und dessen Sohn Commodus gerichtete „Apologie des Christentums“, nach 163 abgefaßt, herausgegeben von Paul (Halle 1856), und die Schrift „De resurrectione mortuorum“, um 180 geschrieben; Gesamtausgabe (zuerst von H. Stephanus, Par. 1557) von Otto (Jena 1857). In beiden Werken zeigt sich A. als freier, tief eingehender Denker; seine Rede ist besonnen, wohlgeordnet und meist überzeugend. Die Christen werden durch Berufung auf ihr Leben und ihre Lehre wider die damals gangbaren Beschuldigungen des Atheismus, der Unzucht, des Kindermordes etc. verteidigt.