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MKL1888:Aprikosenspinner

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aprikosenspinner“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aprikosenspinner“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 704
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Aprikosenspinner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 704. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aprikosenspinner (Version vom 22.04.2021)

[704] Aprikosenspinner (Lastträger, Sonderling, Orgyia antiqua L.), Schmetterling aus der Familie der Spinner (Bombycidae). Das Männchen ist 26 mm breit, hat breite, kurze, rostbraune Flügel; die vordern sind dunkler schattiert, am Innenwinkel mit weißem Fleck; das Weibchen ist wollig gelbgrau behaart und hat statt der Flügel nur sehr kurze Läppchen. Der Schmetterling erscheint Ende Juni und Juli, zum zweitenmal im September, ist in manchen Jahren sehr häufig und dann schädlich, in andern wieder selten. Die aus dem überwinterten Ei entschlüpfte Raupe ist aschgrau mit weißen, rotgelben und schwarzen Längslinien, bürstenartigen Bündeln gelber oder brauner Haare sowie einem Pinsel sehr langer, schwarzer Haare auf dem vorletzten Ring, nährt sich von den Blättern der Obstbäume, Rosen und vieler Laubhölzer, auch der Heidelbeeren und mancher Topfgewächse, verpuppt sich im Juni in einem aus ihrem Haar gefertigten Gewebe an einem Baumstamm oder zwischen einigen Blättern, und nach 14tägiger Ruhe schlüpft der Spinner aus. Das Weibchen wird auf dem Puppengespinst befruchtet und legt auf demselben und in der nächsten Umgebung seine weißgrauen Eier ab, die zum Teil überwintern. Die auskriechenden Räupchen liefern bis zum September die zweite Generation. Auf das Ablesen der Eier und Raupen beschränken sich die Gegenmittel.