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MKL1888:Adrástos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Adrástos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Adrástos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 131
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Adrástos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 131. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Adr%C3%A1stos (Version vom 05.03.2023)

[131] Adrástos, nach griech. Mythus König von Argos, ward von Amphiaraos vertrieben und floh nach Sikyon zu seinem mütterlichen Großvater Polybos, dessen Tochter er heiratete und dessen Thron er erbte. Mit Amphiaraos wieder ausgesöhnt, kehrte er nach Argos zurück. Auf Befehl des Orakels, seine Töchter einem Eber und einem Löwen zu vermählen, gab er die Deïpyle dem Tydeus, die Argeia dem Polyneikes, welche, aus ihren Ländern vertrieben, vor dem Palast des A. zusammengetroffen waren und die Häute jener Tiere als Bekleidung (oder die Tiere als Schildzeichen) trugen. Um den Polyneikes wieder in sein Reich einzusetzen, veranlaßte A. den Zug der sieben Fürsten gegen Theben; dort kamen sie alle um bis auf A., den sein göttliches Roß Arion rettete. Zehn Jahre darauf reizte er die Söhne der Gebliebenen, die Epigonen, zu einem zweiten Zuge gegen Theben, welches nun erobert und zerstört ward; doch fiel sein Sohn Aigialeus in der Schlacht, und der Vater starb vor Gram darüber in Megara. Hier, in Attika und Sikyon, wo er die Pythischen Spiele einführte, ward er als Heros verehrt, und die Darstellung seiner Kämpfe und Leiden gab dem Epos, noch mehr aber der Tragödie reichen Stoff.