Lumpenhochzeit
Lumpenhochzeit.
In der alten Heideschenke
Zittern heute Diel und Decke,
Reichlich fliessen die Getränke,
Dass der Braten besser schmecke.
Mit Hansjörg, dem Pferdediebe, –
Sitzen auf bekränztem Stuhle,
Schon beseelt von Grog und Liebe.
Jules Bräut’gam ist ein hag’rer,
Seine Gäste: Wegelag’rer,
Fürchten sämtlich sehr das Helle.
Diese Hochzeit kam der Bande
Just zu frechem Spiel gelegen;
Sprach der Erzschelm Schnipps den Segen.
Holla! braune Betteljungen,
Flöten lasst und Fiedeln tönen!
Hei! da drehten sich und schwungen
Auch der Bräut’gam wirbelt seine
Dralle Braut durch Flur und Stube –
Fussgetrampel und nicht feine
Scherze füll’n die Mördergrube.
Schrecken malt die Angesichter;
Kreischend nach den Bündeln greifen
Sieht man rasch das Diebsgelichter.
»Die Gensdarmen kommen! – munter!« –
Stolpernd ging es drauf und drunter,
Eh’ sie auseinander stoben.
Schnapphans griff nach seiner Tasche,
Puff zum Rock und Krack zum Hute,
Hansjörg schwang sich auf die Stute
Und liess seine Braut im Stiche,
Um bequemer zu verschwinden! –
Doch die kennt die Strich’ und Schliche