Lied im Norden
Stehen denn die nord’schen Winde
Und das fremde Baumgesaus
Auch im Bund mit meinem Kinde,
Daß sie sprechen leise, linde,
Weil ich einmal sie verloren,
Wollt’ ich hin, wo’s von ihr schweigt,
Aber unheraufbeschworen
Klingt der Nam’ in meinen Ohren,
Wenn ich durch ein Dörflein ziehe,
Abends in dem letzten Schein,
Ruft’s wohl hier und da: Sophie!
Wie ich zitt’re, wie ich glühe,
Aber die dann kömmt gegangen,
Trägt ein fremdes Angesicht,
Blaues Auge, rothe Wangen,
Blonder Haare seid’nes Prangen, –
Nach dem dunkeln Lockenhaar,
Ewig mit verlornem Spähen
Nach den stillen Wangen sehen,
Waldesbäume, rauscht ihr wieder?
Nun so sprecht: gedenkt sie mein?
Doch ihr lispelt trübe Lieder,
Beugt die Häupter schüttelnd nieder,
Ferne durch die Luft getragen
Rauscht der Ostsee Klang daher;
Diesen Gang noch will ich wagen,
Wenn die Wellen nach mir schlagen,